Was geschah wirklich in Waco?

■ betr.: "Massenselbstmord der –Davidianer'", etc., taz vom 21.4.93

betr.: „Massenselbstmord der ,Davidianer‘“, etc., taz vom 21.4.93

Was geschah wirklich in Waco? Fast alle Aussagen, die das FBI in diesem Zusammenhang machte, wurden von anderer Seite bestritten oder widerlegt. War es Selbstmord oder Mord? Wer löste das Feuer aus? Weshalb wurde Gas in das Anwesen gepumpt – und welche Substanzen beinhaltete dieses Gas? Wer erschoß die vier Polizisten am 28. Februar? Kamen sie nicht durch Kugeln der eigenen Leute ums Leben? Weshalb wurden die Eingeschlossenen mit ständiger Beschallung unter Druck gesetzt? Und weshalb machte man nicht den Versuch, mit einem normalen Durchsuchungsbefehl an die Gruppe heranzugehen? Weshalb mußte man gleich eine Hundertschaft mit Gewehren einschleusen?

Besonders seltsam ist die Tatsache, daß der angebliche Massenselbstmord bereits Anfang März in der Presse angekündigt wurde! Nach manchen Zeitungsberichten soll dies sogar der Grund für das Eingreifen Ende Februar gewesen sein. Wurde hier nicht etwas herbeigeredet (oder gar herbeigehandelt?). Weshalb war zum Beispiel nicht einmal eine Feuerwehr beim Ausbruch des Feuers an Ort und Stelle, sondern erst 45 Minuten später? Bei jedem Fußballspiel, ja sogar bei jeder Theatervorstellung werden routinemäßige Sicherheitsvorkehrungen eingehalten. Und die Spezialisten vom FBI wollen dies schlichtweg vergessen haben?

Was wird hier gespielt? Wollte man hier ein großes, abschreckendes Beispiel konstruieren, einen „Sündenbock“ aufbauen, um dann Außenseiter aller Art mit Hilfe dieses Beispiels zu diskriminieren und auszuschalten – auch bei uns in Europa? [...] Eleonore Puschkarski,

Remlingen