„Ratlosigkeit und Bestürzung in Paris“ („Die Welt“)

Die Polizei gibt die Ergebnisse der letzten Straßenschlachten bekannt: 345 Polizisten verletzt und 460 Studenten, 422 Jugendliche sind vorübergehend verhaftet worden, darunter einige Plünderer. Der Korrespondent der Neuen Zürcher Zeitung, „der noch nie so viel Tränen für einen Bericht vergossen hat“ (wegen der Tränengasbomben der CRS- Bullen), versucht ein Stimmungsbild: „An der Barrikade am Boulevard Saint-Michel verteilt ein Mädchen Werbezettel für ein Konzert mit Musik von Johann Sebastian Bach. Von Zeit zu Zeit springt ein Agitator auf das Dach eines Autos. Er schreit: CRS = SS. Wenige hundert Meter entfernt sitzen die Leute ruhig beim Apéritif auf dem Trottoir.“

Die französische Presse verurteilt nahezu einstimmig die Polizeieinsätze, Teile der Professorenschaft solidarisieren sich mit den Studenten, eine Universitäts- Reform wird versprochen: Zu spät, die Bewegung ist bereits darüber hinaus.