Abspecken auf'm Wasser

■ Weniger Fahrgäste bei Stern- und Kreisschiffahrt / Keine Entlassungen

Berlin. Die Stern- und Kreisschiffahrt muß abspecken. Nach den Worten von Verkehrssenator Herwig Haase (CDU) bedeutet das sowohl eine Reduzierung der „befahrenen Ausflugsgebiete“ als auch Personalkürzungen. Wie der Politiker auf eine kleine Anfrage im Abgeordnetenhaus sagte, war die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens im vergangenen Jahr nach der Vereinigung mit der Ostberliner „Weißen Flotte“ von einem unerwarteten Rückgang an Fahrgastzahlen vor allem in den östlichen Ausflugsgebieten geprägt.

Die Geschäftsführung erarbeite derzeit ein Sanierungskonzept, in dem als „Kernpunkt der Abbau bestehender Überkapazitäten, eine Reduzierung des Personals und darüber hinaus eine für einen Saisonbetrieb übliche Umwandlung von Jahres- in Saisonbeschäftigungen enthalten sind“. Von den Personalmaßnahmen würden vor allem ehemalige Mitarbeiter der „Weißen Flotte“ betroffen sein. Diese sollten jedoch nach dem Willen des Senats nicht entlassen, sondern in der BVG oder notfalls in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes unterkommen. Der Senator betonte ausdrücklich, daß es keine Entlassungen geben wird.

Ursachen für diese Entwicklung sieht Haase vor allem in rückläufigen Touristenzahlen und generell in der schlechten Wirtschaftslage insbesondere im Ostteil der Stadt und im Umland. Außerdem werde die Einstellung des Schleusenbetriebes in Spandau mit der damit verbundenen Reduzierung des Linienangebotes in diesem Jahr zu weiteren Ertragseinbußen führen. ADN