Energiemix ohne AKWs

■ Umweltverbände stellen Eckpunkte für einen Energiekonsens vor

Berlin (taz) – Im Vorfeld der nächsten Runde der Energiekonsens-Gespräche unter dem Titel „Energiemix ohne Atomkraft“ haben Umweltverbände die Voraussetzungen für die Umstellung auf eine umweltverträgliche Energieversorgung vorgestellt. Stromsparpotentiale von bis zu 50 Prozent macht das Öko-Institut aus; zwei Drittel des deutschen Energiebedarfs könnten bis zum Jahr 2050 aus regenerierbaren Energiequellen gedeckt werden. Dazu müssen aber diese Potentiale auch volkswirtschaftlich rentabel genutzt werden können, und dafür müßten die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

BUND und Öko-Institut fordern deshalb die Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes aus den dreißiger Jahren – verabschiedet zur „Wehrhaftmachung der Elektrizitätswirtschaft“. Wichtigster Punkt ist die Erhebung einer Energiesteuer auf alle nicht erneuerbaren Energieträger. Wenn die Energiepreise die Kosten und Schäden, die durch Kohle, Öl und auch Atomkraft entstehen, widerspiegeln, wären die alternativen Energien schon längst konkurrenzfähig. Alternative Energieerzeugung und Anlagen zur Kraft- Wärme-Koppelung müßten durch Investitionszuschüsse gefördert werden – zu finanzieren über die Energiesteuer.

Unterdessen gab die niedersächsische Landesregierung bekannt, daß die vier Atomkraftwerke Stade, Unterweser, Grohnde und Emsland bis zum Jahr 2005 stillgelegt werden sollen. Diesen späten Termin begründete die Regierung mit der Abschreibungszeit: nach rund 20 Jahren hätten sich die Investitionen erst amortisiert. lieb