Tod im Transitraum

■ In einer BGS-Zelle kam eine Frau zu Tode / Ermittlungen

Frankfurt/Main (taz) – Unter mysteriösen Umständen verstarb am Donnertag in einer Zelle des Bundesgrenzschutzes (BGS) auf dem Frankfurter Rhein-Main- Flughafen eine noch unbekannte Frau. Wie ein Polizeisprecher auf Nachfrage mitteilte, sei die „etwa 40- bis 50jährige Frau“ gegen acht Uhr von BGS-Beamten im Transitbereich aufgegriffen worden, weil sie einen „total verwirrten Eindruck gemacht“ habe. Die Beamten hätten die Frau, die keine Papiere und auch kein Ticket habe vorweisen können, in eine Einzelzelle des BGS im Flughafengebäude gesperrt. Als sich nach mehr als einer Stunde MitarbeiterInnen des vom BGS verständigten Frankfurter Ordnungsamtes um die Frau kümmern wollten, lag sie „leblos“ neben der Pritsche. Gegen 10 Uhr habe der Arzt den Tod der Frau feststellen müssen.

Wie der Polizeisprecher weiter mitteilte, habe der Arzt die Vermutung geäußert, daß die Frau in der Zelle „Suizid begangen“ haben könnte. Im Rachen der Toten hätten sich Textilfetzen befunden. Nach ersten Ermittlungen der Kripo habe sich in der Zelle keine weitere Person aufgehalten. BGS- Sprecher Rippert lehnte mit Hinweis auf das staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren jede Stellungnahme ab.

Für den gestrigen Nachmittag hatte die Statsanwaltschaft die Obduktion der Leiche angeordnet, um exaktere Hinweise auf die Todesursache zu erhalten. Noch sei auch unklar, wie die Frau in den Transitbereich des Flughafens gekommen sei, sagte der Polizeisprecher, denn dorthin komme man nur mit einem gültigen Ticket – oder als Passagier einer aus dem Ausland kommenden Maschine. kpk