Hitzige Debatte über Walfang

■ 45. Konferenz der Walfangkommission in Japan

Kyoto/Saarbrücken (AFP) – In der japanischen Stadt Kyoto ist gestern die 45. Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) mit dem erwarteten Schlagabtausch der Gegner und Befürworter des kommerziellen Walfangs eröffnet worden. Der japanische Minister für Land-, Forstwirtschaft und Fischfang, Masami Tanabu, forderte die IWC-Mitgliedstaaten auf, den Walfang teilweise wieder zu genehmigen. Auch Norwegen will für eine Aufhebung des seit 1986 bestehenden Walfangverbots eintreten. Umweltschützer warfen den Japanern vor, die Stimmen kleiner Inselstaaten wie St. Kitts und St. Lucia gekauft zu haben. Norwegen zeigte sich am ersten Konferenztag besonders verärgert über die Androhung der USA, im Falle einer Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs trotz Verbots Wirtschaftssanktionen gegen Oslo zu verhängen. Der norwegische Delegationssprecher Björn Blokhus sagte, die USA schössen mit Kanonen auf Spatzen. Von Sanktionen wäre auch Island betroffen, das die IWC im vergangenen Jahr verlassen hat und ebenfalls die Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs wünscht.

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