Wahlkämpfers Kummerkasten

WAHLKÄMPFERS KUMMERKASTEN

Sie sind bislang einfach noch zu bescheiden, unsere Volksvertreter. Denn obwohl sie wahlkampfmäßig in den Startlöchern stehen, zeigen sie sich bislang nur handzahm. Oder geben wir uns etwa zu wenig Mühe, Beschwerden für diese kleine wohltemperierte Ecke herbeizuschreiben? Na sei's drum: Einen Fan hat unser Kummerkasten schon. Finanzbehördensprecher Matthias Woisin findet ihn „klasse“ und wollte sich auch gleich darin „ausmähren“. Doch, wie er gestand, war seine Wut schon fast wieder verraucht. Worüber? Über einen Artikel des Kollegen Carini über das Gerangel um den Langeloh-Hof: den fand Woisin irgendwie „hundsgemein“. Denn wieder erscheine die Finanzbehörde als Buhmann, die den Erhalt des Hofs verhindern wolle. Das ist aber gar nicht so, klagt Woisin: Seine Behörde habe die Anhandgabe an das Frauenprojekt nur gestoppt, weil die Sozialbehörde noch nach billigeren Räumen Ausschau halte. So gehe es nun mal zu, im Behördenalltag.

Auch in der Finanzbehörde gibt es gute Menschen — hätten wir beinahe, naiv wie wir sind, an dieser Stelle bekundet. Doch ein zweiter Anruf Woisins brachte uns zur Besinnung: Er müsse jetzt zugeben, daß nicht die Sozialbehörde, sondern doch seine Behörde schuld an dem Stop sei. Irgendwo seien sie doch die Buhmänner, so Woisins offenherziges Geständnis. Wir enthalten uns jedes weiteren Kommentars. Hoffen aber, daß wir unsere LeserInnen bald mit weiteren Protesten über das wirkliche Leben und Streben im Rathaus und den Behörden aufklären können. sako

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