Besser wohnen

■ Haus im Bezirk Mitte besetzt

Mitte: Wie das Bezirksamt Mitte und die taz erst gestern erfuhren, haben 20 bis 30 junge Leute bereits Anfang Mai die Linienstraße 159 besetzt. Viele der Besetzer sind Musiker und Künstler aus Südamerika, Österreich, Italien und Spanien. Bis auf eine Wohnung sei das Haus entmietet und hätte seit annähernd einem Jahr leergestanden, berichtete gestern eine 27jährige Studentin. Sie sei schon lange wohnungslos und hätte jede Woche von einer provisorischen Unterkunft in die nächste umziehen müssen. Damit sei es nun aber zum Glück vorbei: „So gut wie jetzt“, freut sich die Besetzerin ganz offen, „habe ich in Berlin zuvor noch nie gewohnt“. Das Haus sei mit Badewannen, Küchen und fließend warmem Wasser ausgestattet. Das alles angesichts der großen Wohnungsnot so lange ungenutzt zu lassen, sei ein Skandal. „Wir wollen so schnell wie möglich Verträge abschließen, wenigstens so lange, bis die Eigentumsverhältnisse geklärt sind“, so die Besetzerin. Bei der Wohnungsbaugesellschaft Mitte war gestern aufgrund des frühen Dienstschlusses kein Verantwortlicher mehr für eine Stellungnahme erreichbar. Eine Sekretärin erklärte jedoch, daß Haus sei an den Bund abgegeben worden. Den taz-Lesern lassen die Besetzer ausrichten, sie seien zu ihrer Party am Sonntag abend herzlich eingeladen. plu