Zug-Karambolage in Aumühle

In der Nacht zum Samstag hat sich in Hamburg-Aumühle ein schweres Zugunglück ereignet. Als ein aus Büchen kommender Güterzug gegen 1.18 Uhr den Übergang Friedrichruh passierte, entgleisten plötzlich zehn Kesselwagen.

Die Waggons „tanzten“ über 1000 Meter lang auf den Bohlen der Gleise, bevor zwei der Kesselwagen im Bahnhof Aumühle gegen einen Pfeiler des Bahnhofsgebäudes prallten. Glück im Unglück: Es kam zu keiner Katastrophe, da die Kesselwagen, in denen sonst brennbare und giftige Chemikalien transportiert werden, leer waren. Ein Polizei-Sprecher: „Wenn sie voll gewesen wären, wäre von der Stadt nicht viel übrig geblieben.“

Menschen wurden bei dem Unglück nicht verletzt. Es enstanden aber erhebliche Sachschäden. Entgegen den ersten Befürchtungen der Ratzeburger Polizei, nach denen für das historische Aumühler Bahnhofsgebäude akute Einsturzgefahr bestehe, dementierte die Bundesbahn am späten Samstag abend derartige Angaben. Auch für die ramponierte Bahnhofstraßenbrücke besteht laut DB keine Einsturzgefahr, obwohl die Statik erheblich in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Die Aufräumungsarbeiten dauerten den gesamten Samstag an. Erst in den Abendstunden wurde die IC-Strecke Hamburg-Berlin wieder freigegeben, nachdem das Hauptgleis wieder passierbar gemacht worden war. Wann die S-Bahn den Verkehr nach Aumühle wieder aufnehmen kann, ist unklar. Zwischen Aumühle und Reinbek wurde ein Buspendelverkehr eingerichtet. kva