Deutscher Giftmüll kehrt aus Rumänien heim

■ 425 Tonnen Altpestizide können nun entsorgt werden / Erfolg für Greenpeace

Berlin (taz) – Der Giftmüll aus deutschen Landen, der illegal nach Rumänien geschafft worden war, ist gestern wieder zurückgebracht worden. Zwei Güterzüge, vollgepackt mit 425 Tonnen in Spezialfässern verpacktem Gift, trafen am Mittag in Bitterfeld ein.

Der Giftkonvoi enthält über 10.000 Fässer mit Altpestiziden aus früherer DDR-Produktion, die vor über einem Jahr als humanitäre Hilfe unter den Augen deutscher Behörden von Giltmüllschiebern nach Sibiu gekarrt wurden. Die Pflanzenschutzmittel, deren Verfallsdatum längst überschritten ist, weisen hohe Konzentrationen an Quecksilber, Lösemitteln, Dioxin- und Chloranteilen auf. Bei dem Rest des Transports handelt es sich um Farbreste, Spachtelmasse, Fette und Reinigungsmittel. 300 Tonnen der brisanten Giftfracht wandern zu BASF nach Ludwigshafen, 87 Tonnen übernimmt die Hessische Industrie-Müll, 32 Tonnen sollen in die Untertagedeponie Herfa-Neurode gebracht werden. Der Rest wird zunächst in Bitterfeld zwischengelagert.

Transport und Entsorgung kosten laut Umweltminister Töpfer rund 10 Millionen Mark. Die Umweltorganisation Greenpeace hatte den illegalen Giftexport vor einem Jahr aufgedeckt, als sie drei Lastwagen an der sächsisch-tschechischen Grenze stoppte. Bei der weiteren Spurensuche stießen die Umweltschützer in Siebenbürgen auf die leckenden Fässer, die in Schuppen und Kellern vor sich hin rosteten. Erst nachdem Greenpeace einige Fässer demonstrativ zurückkarrte, ordnete Töpfer die Rückholaktion an. es