■ Kommentar: Gute Nacht, Sparkasse
Wer nicht selbst dabeigewesen ist, der kann es kaum glauben: Wie borniert und kleinkariert sich die Mehrheit des Vereins der Sparkasse am Montag abend verhalten haben, das hatte wohl sogar der Vorstand kaum für möglich gehalten. Ganze Managerseminare werden abgehalten über die ökologische Modernisierung der Marktwirtschaft. Aber in diese Gewässer scheinen die Bremer Wirtschaftskapitäne auf ganz kleiner Fahrt noch nicht vorgedrungen zu sein.
Die Entscheidung, den grünen Umweltsenator nun zum zweiten Mal nicht in den Verwaltungsrat zu wählen, zeugt von einer Verstocktheit, derer sich die Bremer Sparkasse tief schämen muß. Und nicht nur die Sparkasse. Wenn das die Führungsschicht der bremischen Wirtschaft ist, dann gute Nacht: Bremen ist auf innovative Unternehmer angewiesen, auf Entscheidungsträger, die in der Lage sind, sich neuen Situationen zu stellen. Mindestens das.
Die bremisch-bräsigen und selbstgerechten Pfeffersäcke kann man dabei getrost vergessen. Jochen Grabler
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