■ Kommentar: Maskenball im CCH
KOMMENTAR
Maskenball im CCH
So schnell geht das. Keine zwei Wochen nach dem Urteil des Verfassungsgerichts erklärt die Hamburger CDU die Vergangenheit für bewältigt und beweist damit nur eins: Nix hat sich geändert.
Man muß sich das mal vorstellen. Da erklärt das oberste Gericht dieser Stadt den nicht gerade unwichtigsten Akt demokratischer Willensbildung für ungültig, was nicht nur die Stimmabgabe jedes einzelnen zur Farce und den 91er Urnengang insgesamt lächerlich macht, sondern auch Unsummen kostet. Das Ganze nur, weil die versammelte CDU-Vorstandsetage es allen Warnungen zum Trotz über Jahre nicht für nötig befunden hat, einmal die Köpfe anzuschalten und den Zustand ihrer innerparteilicher Pseudo-Demokratie zu überdenken. Und dann tut diese CDU so, als handle es sich bei dem Verfassungsgerichtsspruch um einen Betriebsunfall, den man mit zwei, drei geschickten Handgriffen beheben kann. Satzung neu, Denken neu, alles prima.
Da sitzen die gleichen Masken (mit Ausnahme Jürgen Echternachs, der sich in der letzten Reihe versteckt hielt) vorne auf dem CCH-Podium, kehren ihr eigenes Versagen unter den Teppich der Geschichte, lassen sich von der ebenfalls nicht gerade neuen 205köpfigen Abstimmungsmaschine den soeben ausgekungelten Spitzenkandidaten bestätigen und erklären dem verdutzten Wahlvolk, nun sei alles gut.
Fragen? Eigentlich nur eine: Für wie blöd halten die uns eigentlich? Uli Exner
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