Sartre darf man nicht vergessen, denn:

Gestern sprach Jean-Paul Sartre in der besetzten Sorbonne. Der 62jährige Nobelpreisablehner, der in einer komischen Jacke aus Jersey und Wildleder gekommen war, erklärte, daß die KPF „verhärtet, verkalkt“ und „jede gemeinsame Aktion mit ihr unmöglich“ sei. „Wir sind feige, erschöpfte, vom blinden Gehorsam erschlaffte Menschen, völlige Opfer eines geschlossenen Systems. Wir haben deswegen keine Ratschläge zu erteilen, denn auch wenn man sein ganzes Leben protestiert hat, ist man in dieser Gesellschaft immer ein bißchen kompromittiert. Ihr habt eure Tradition neu zu erfinden, eine Tradition, die die Kulturrevolution selbst zu schaffen hat. Das Interessante an euren Aktionen ist, daß Ihr die Phantasie an die Macht bringt. Das ist das, was ich als Ausdehnung des Feldes des Möglichen bezeichnen würde.“ Vom Hof der Sorbonne aus hörte Elias Canetti zu. „Für mich kam der Mai 68 etwas zu spät“, meint Sartre später.