Plambecks erste Pleite

■ In der Aufstiegsrunde verlor Norderstedt zuhause 1:2 gegen Ulm

Mit den Erwartungen ist das so eine Sache. Kaum erfolgreich und schon schwillt der Kamm, verschränkt sich der Blick bedenklich zu U-Boot-Schlitzen und mit dem zukünftigen Ruhm scheint alles klar zu sein. Das gilt auch für den 1. SC Norderstedt. Der schlug sich zu Beginn der Zweitliga-Aufstiegsrunde in Offenbach sehr überraschend 0:0, was so keiner dem SCN vorweg zugetraut hatte.

Von da an wurde es problematisch. Der Erwartungsdruck – wie gesagt – stieg seit Himmelfahrt, auch wenn es keiner offen zugeben wollte, und das neugewonnene Selbstbewußtsein sollte erstmals gegen den SSV Ulm erprobt werden. Doch die Donaustädter taugten nicht als Versuchskaninchen, sondern nutzten stattdessen mit einem 2:1-Sieg an der Ochsenzoller Straße ihre letzte Aufstiegschance. Aktiv mitgespielt haben die Ulmer eigentlich nicht so recht, dafür waren die Norderstedter mit gut 4500 Zuschauern im Rücken zuständig (Rekordkulisse mit ernsten Auswirkungen auf den Verkehr um das Stadion). Ungewöhnlich offensiv begann der SCN und blieb dieser Devise bis zum bitteren Ende treu, während sich der SSV Ulm zumeist der Taktik bediente, mit der die Norderstedter bis dato so erfolgreich waren: „Abwehr dicht und vorne trifft der liebe Gott“. Der offenbarte sich in Gestalt des SSVlers Ralf Allgöwer und erschuf aus zwei Chancen ebenso viele Tore.

Da staunte SCN-Trainer Willi Reimann, denn seine Jungs kamen auf eine weitaus schlechtere Quote. An der konnten auch die eingewechselten Stürmer Nummer drei und vier, Sauke und Bistram, nichts ändern. Einzig die Nummer eins, Peter Bachmann, wußte dem Erwartungsdruck zu widerstehen und verkürzte eine Viertelstunde vor Schluß zum 1:2-Endstand. Zu wenig, das wußte auch Coach Willi Reimann, der daraufhin tröstend eingriff: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft.“

Die Amateure von St. Pauli: 0:0 bei Wilhelmshaven in der Oberliga- Aufstiegsrunde. Clemens Gerlach