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■ Spinnerlogie oder ufologisches Entwicklungsland? Jetzt hat auch Norddeutschland sein erstes Regionalforschungszentrum

? Jetzt hat auch Norddeutschland sein erstes Regionalforschungszentrum

Fliegen sie nun oder doch nicht – die UFOs. Diese Frage beantwortet der 35jährige Diplom-Kaufmann Gerhard Cerven leicht mit einem stundenlangen Vortrag – doch am Ende schwirren immer noch keine UFOs vorbei, dafür aber die Köpfe seiner Zuhörer.

Cerven bezeichnet sich selbst als Leiter des UFO-Regionalforschungszentrums Nord in Hamburg. Zusammen mit knapp einem Dutzend Freizeitforschern will er UFO-Meldungen von Ostfriesland bis Rügen sammeln und überprüfen. „Der Norden Deutschlands ist ein ufologisches Entwicklungsland“, meint Cerven allen Ernstes. Weder die Polizei noch die Flugverkehrsüberwachung würden sich um UFOs kümmern.

Weltweit wären in den vergangenen 45 Jahren mehr als 100 000 UFO-Meldungen registriert worden. Allerdings gab es für etwa 90 Prozent eine schnelle physikalische Erklärung, wie Lichtreflexe oder optische Täuschung. Rund vier Prozent seien als Schwindel entlarvt worden. „Aber was ist mit dem Rest? Außerdem gäbe es in den USA 1500 und in Deutschland 25 „Entführungen“, die auf das Konto der Außerirdischen gingen.

Cerven versucht, dem Phänomen der „unidentifizierten fliegenden Objekte“ kritisch nachzugehen. Von der Theorie außerirdischer Intelligenzwesen hält er nicht sonderlich viel. Er glaubt, daß UFO's „ein Problem der Erde“ sind. Cerven verweist auf die hochentwickelte Kultur der Industriestaaten, auf die Dritte Welt und auf Südamerikas Urwaldbewohner, die zum Teil noch in der Steinzeit lebten. „Es wäre doch denkbar, daß es auf der Erde noch eine vierte Kultur gibt, die sogar uns noch überlegen ist.“

Cerven, ein Spinner? Bei diesem Himmel, an dem mehr Aufklärungssatelliten und Kameras hängen als Sterne, wären die doch längst entdeckt worden. Auch auf diesen Einwand weiß Cerven sofort eine Antwort. Es habe nicht im Interesse der Supermächte USA und der ehemaligen Sowjetunion gelegen, zuzugeben, daß es für sie ein unbeherrschbares Problem, nämlich eine „weitere Supermacht“ gäbe. Außerdem, so meint der UFO-Forscher, gibt es noch große Gebiete der Erde, die unerforscht seien: der Himalaja, die afrikanische Wüste oder das Meer, das immerhin 75 Prozent der Erdoberfläche ausmache. Und überhaupt, wer sagt denn, daß UFOs für das menschliche Auge sichtbar sein müssen?

Wie denkt Cerven über Erich von Däniken, den Schweizer Schriftsteller, der nicht müde wird zu behaupten, schon vor Jahrtausenden seien außerirdische Wesen auf der Erde gelandet? Cerven kennt von Däniken sogar persönlich. Vieles was der schreibe habe Hand und Fuß, vieles aber auch nicht. Der grundsätzliche Unterschied zwischen ihm und dem Schweizer liege darin, daß von Däniken für jedes Phänomen sofort eine Antwort parat habe. Er jedoch, Cerven, versuche den Dingen wissenschaftlich auf den Grund zu gehen. Norbert Müller

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