Schutzzonen einrichten, Lager auflösen

■ „Frauen helfen Frauen“-Appell an die UNO: Hilfe kommt nicht an

Die Geschwindigkeit, mit der in Bosnien Menschen ausgerottet werden, setzt allen Versuchen zur Hilfe eine perfide Grenze. Die Bremer Initiative „Frauen helfen Frauen“ fordert die Vereinten Nationen deshalb auf, Schutzzonen einzurichten und die Vergewaltigungs- und Internierungslager aufzulösen. „Wir hassen Gewalt“, betont die Initiative, aber die Staatengemeinschaft könne nicht länger der Ermordung eines Volkes tatenlos zusehen.

„Die Hilfsgüter kommen kaum noch durch“, erklärt darüber hinaus Marieluise Beck (MdBB der Grünen). Bisher habe die Initiative „alle Kraft“ auf humanitäre Hilfe gesetzt, um Not und Elend zu lindern. Sie habe Flüchtlinge nach Deutschland geholt und werde dies auch weiter tun. Dennoch: „Wir können die Menschen in Bosnien fast nicht mehr erreichen“, so die Bremer Helferinnen. Die Wege sind versperrt, es gibt keine Fluchtwege für die Menschen mehr.

Rund 18.000 Mark hat die Initiative „Frauen helfen Frauen“ auf ihren jüngsten Spendenaufruf zur Einrichtung eines mobilen Zahnlabors inzwischen erhalten. Gestern erhielt eine der Initiatorinnen, Ruth Böke (Frauenbeauftragte im Krankenhaus St. Jürgenstraße) vom Bundesverteidigungsministerium die Nachricht: all ihre Forderungen würden erfüllt. Damit wird die Hardthöhe aus NVA-Beständen ein solch mobiles Zahnlabor herausrücken. Ob allerdings damit auch alle Gerätschaften erfaßt sind, die von der Zahnärztekammer auf die Wunschliste gesetzt wurden, konnte Böke nicht sagen — der Brief mit genaueren Angaben sei noch unterwegs. ra