■ Tour d'Europe
: Space-Cake für den Ecstasy-Doctor

Weiche Drogen, harte Drogen, Legale, Illegale, spritzen, rauchen, sniefen. Mit Drogen experimentiert haben schon viele. Wenn es um Beschaffenheit und mögliche Gefahren von Drogen geht, ist die Weisheit jedoch oft schnell am Ende.

Die gebräuchlichsten illegalen Drogen sind Cannabis-Produkte, Opiate, Kokain-Produkte, LSD sowie die sogenannten Designer- Drogen. Aus der fünfblättrigen Cannabispflanze werden Marihuana und Haschisch gewonnen. Als Marihuana bezeichnet man die getrockneten Pflanzenteile, die mit oder ohne Tabakzusatz geraucht werden. Haschisch ist die aus dem Harz gewonnene gepreßte Variante, die ebenfalls geraucht, im Tee getrunken oder in „Space- Cakes“ gegessen wird. Cannabis- Produkte werden auch als „weiche Drogen“ bezeichnet. Ihr Konsum wird in einigen Ländern nicht mehr strafrechtlich verfolgt. In den Niederlanden wird der Besitz von bis zu 30 Gramm toleriert. Bisher wurde eine körperliche Cannabis- Abhängigkeit nicht nachgewiesen.

Opiate wie Heroin oder Morphium werden aus den Kapseln des Schlafmohns gewonnen und führen bei regelmäßigem Konsum zu körperlicher Abhängigkeit. Heroin wird als weißes oder braunes Pulver nicht nur gefixt, sondern kann auch geschluckt, gesnieft oder geraucht werden. Während H-User in Deutschland fast ausschließlich spritzen, ist in den Niederlanden das Rauchen weit verbreitet.

In den tropischen Gefilden Südamerikas wächst die Kokapflanze. Aus ihr werden die chemischen Drogen Kokain und Crack gewonnen. Crack wird in Europa kaum konsumiert und ist auch unter Experimentierfreudigen als Teufelszeug verschrien. Die langjährige Upper-class-Droge Kokain hingegen wird in den letzten Jahren auch von immer mehr Jugendlichen gesnieft.

Ebenfalls eine chemische Droge ist LSD, das in der Regel in Wasser gelöst genommen wird. Eine körperliche Abhängigkeit von LSD ist nicht bekannt. Seine Gefahren liegen vielmehr in durch Überdosen hervorgerufenen „Horrortrips“.

Immer stärker bestimmen Designer-Drogen die Szene in den europäischen Metropolen. Die meisten dieser „Dance-Drugs“ in Tablettenform werden von Betäubungsmittelgesetzen noch nicht erfaßt. Sie rufen halluzinogene oder anregende Wirkung hervor. Die Gefahr der Designer-Drogen für die oft sehr jungen Konsumenten liegt im wesentlichen in ihrer Unberechenbarkeit. Viele schlucken das Zeug ohne jegliche Ahnung von sicheren Dosen oder Mischungen.

Abhilfe gibt es in Amsterdam: Dort können Designer-Drogen- User ihre Tabletten von einem „Ecstasy-Doctor“ durchchecken lassen. Als Grundregel gilt: Wirkung und Gefährlichkeit von Drogen sind nicht hauptsächlich von der Droge, sondern von der Verfassung der User sowie von der Dosis abhängig. Und: Gefährlich lebt, wer verschiedene Drogen hintereinander nimmt.Jeanette Goddar