Politisch Verfolgte genossen kein Asyl

■ betr.: "Politisch Verfolgte genießen Asyl", Titelseite taz vom 26.5.93

betr.: „Politisch Verfolgte genießen Asyl“,

Titelseite taz vom 26.5.93

Die Notwendigkeit auf den Bestand des Artikel 16 in seiner alten Form hinzuweisen, sehe ich klar ein. Ich frage mich allerdings, ob es nicht besser gewesen wäre – statt der Bilder von Menschen, die mit Hilfe des Asyls, welches ihnen andere Länder gewährt haben, der Verfolgung durch die NS-Diktatur entronnen sind und so überlebt haben –, eine Liste mit den Namen derer zu veröffentlichen, die dieses Glück nicht gehabt haben. Also von Menschen, die versucht haben, in ein anderes Land vor den Nazis zu flüchten, denen dort aber die Einreise verweigert wurde und die zurück ins Deutsche Reich deportiert worden sind, wo sie dann in den Konzentrationslagern umkamen.

Also die Darstellung dessen, was passiert ist als es die heute (26.5.93, 12.30 Uhr) gültige Asylgesetzgebung noch nicht gab. Helmut Gerlach, Göttingen

[...] Alle, die einen Blick auf das Titelblatt werfen, lernen: Politisch verfolgt wurden/werden Männer, ausschließlich! Da sind die Herren wieder mal unter sich, Frauengeschichte bleibt unsichtbar. Eigentlich dachte ich, Ihr Herren von der taz hättet etwas gelernt. Birgit Janetzky, Mainz