Paragraph 218, RU 486 usw.

■ SPD-Frauen für Kostenübernahme

Hamburg (AFP/taz) - Heidemarie Wieczorek-Zeul und Herta Däubler-Gmelin (beide SPD) haben Maßnahmen gefordert, damit die gesetzlichen Krankenkassen weiterhin auch sozial begründete Abtreibungen bezahlen können. Den Krankenkassen müßten die entsprechenden Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden. Wenn es hierfür bundesweit keine Mehrheit gebe, könne dies auch einzeln in den sozialdemokratisch regierten Ländern geschehen. Stiftungen lehnte die erstgenannte Doppelnamin (auch Kandidatin für den SPD-Parteivorsitz) ab, weil auf diese Weise die Frauen „erneut zu Bitt- und Antragstellerinnen“ würden.

Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Herta Däubler-Gmelin forderte mittels der Wetzlarer Zeitung (Donnerstagausgabe) die Sozialminister der Länder auf, dafür zu sorgen, „daß sich die Krankenkassen nicht etwa ab sofort weigern können, Abbrüche zu bezahlen“.

In der in Hamburg erscheinenden Wochenzeitung mit dem überraschenden Namen Die Woche forderten neben Wieczorek-Zeul und Würfel auch Bundesbauministerin Irmgard Schwaetzer (FDP) sowie die beiden CDU-Bundestagsabgeordneten Rosemarie Priebus und Susanne Rahardt-Vahldieck die Zulassung der Abtreibungspille RU 486.

Der Chemiekonzern Störfall- Hoechst, der gerade in jüngster Zeit für seine unermüdliche Sorge um die Volksgesundheit bekannt geworden ist, hatte es auch nach dem Karlsruher Urteil abgelehnt, das Medikament in Deutschland auf den Markt zu bringen.