Stimmung am Ochsenzoll

■ Langweiler Reimann und SC Norderstedt bleiben der Oberliga erhalten

bleiben der Oberliga erhalten

Auch im vierten Spiel der Zweitliga-Aufstiegsrunde blieb dem 1. SC Norderstedt ein Sieg verwehrt. Trainer Willi Reimann war nach dem 2:2 gegen den designierten Aufsteiger 1860 München jedoch keinesfalls geknickt: „Meine Mannschaft hat begeisternden Fußball gespielt.“ Das so überzeugend, daß die 6000 Zuschauer an der Ochsenzoller Straße zeitweilig vergaßen, im gesittet-schnarchigen Norderstedt (Ortsteil Alt-Garstedt) zu sein. „Hier ist ja richtig Stimmung“, entfuhr es da einem SCN- Fan, der sich gleichfalls über die Spielweise seiner Mannschaft gewundert haben dürfte.

Genau wie beim 1:2 gegen Ulm suchte der SCN sein Heil in der Offensive. Lange war nicht zu erkennen gewesen, welche Mannschaft schon abgeschlagen ist und welche fest mit der sofortigen Rückkehr in die zweite Liga rechnet. Einem Meister würdig war bei den Gästen einzig die Torausbeute, während bei den Norderstedter Spielern vornehmlich der Einsatz stimmte.

Der wurde erst nach einer Stunde in Form von Peter Bachmanns Ausgleichstreffer belohnt. Als „Boller“ Jeschke sogar das Führungstor glückte (86.), schien der Favoritensturz beschlossene Sache. Aber, Reimann wies darauf hin, der SCN spielte „begeisternd“, aber nicht abgeklärt, wie es die „Löwen“ taten. Deren Mittelfeldspieler Bernd Trares rückte mit seinem Ausgleichstor direkt nach dem 2:1 die Verhältnisse wieder halbwegs zurecht. Weiter geht es für die Norderstedter am Sonntag in Ulm (15 Uhr).

Einen Sieg haben auch die Amateure des FC St. Pauli heute abend (19.30 Uhr) gegen den VfB Lübeck dringend nötig, anderenfalls hat es sich mit der Oberliga für sie gehabt. Darüber ist sich auch Trainer Jürgen Wähling im klaren, der deshalb verstärkt auf die Fans setzt: „Wir brauchen die Unterstützung der Zuschauer, das ist unsere letzte Chance.“ Um mehr als die bisher erwarteten 4000 ans Millerntor zu locken („Die können schon für Sonntag gegen Hanover 96 üben.“), verspricht Wähling eine offensive Spielweise: „Wir werden stürmen.“ Etwas anderes bleibt ihm auch gar nicht übrig, auch wenn bislang alle in der Oberliga-Aufstiegsrunde eingesetzten Stürmer versagt haben. So werden gegen den VfB die schnellen Spitzen Matweew und Fischer beginnen, was jedoch keine Garantie für viele Tore ist. „Wir wollen die Revanche für das 0:3 im Hinspiel“, hofft Wähling auf eine Trotzreaktion bei seinen Spielern. „Noch einmal lassen wir uns nicht vorführen.“

Vorführen durfte letzte Woche Holger Stanislwaski sein fußballerisches Können beim Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen. Der Manndecker des Verbandslisgisten SC Concordia scheint Trainer Dragoslav Stepanovic überzeugt zu haben. Es verdichten sich die Gerüchte, daß „Stani“ zu „Stepi“ wechseln wird. Am Sonntag (15 Uhr) jedoch wird der Shootingstar noch in Heide dabei sein, um mit einem Sieg erst einmal der Oberliga ein Stück näher zu kommen. Clemens Gerlach