Größere Kita-Gruppen

■ Berlin versucht, das Recht auf einen Kindergartenplatz zu verwirklichen

Um das ab 1996 geltende Recht auf einen Kindergartenplatz zu verwirklichen, müßten in Berlin 15.000 zusätzliche Kindertagesstättenplätze eingerichtet werden. 9.000 Plätze sollen durch die Investitionsplanung der Senatsverwaltung für Jugend und Familie entstehen. Eine Verwaltungsvorlage sieht neben dem Neubau, zusätzlichen Elterninitiativkitas und der Nutzung freier Räumlichkeiten im Ostteil auch die Erhöhung der Frequenzen in den Einzelgruppen vor. „Die zeitweilige Erhöhung der Gruppenfrequenz unter bestimmten räumlichen Voraussetzungen stellt die letzte Möglichkeit dar, die nur ergriffen werden soll, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind“, so Jugendsenator Thomas Krüger (SPD). Auch die freie Wirtschaft soll an der zusätzlichen Schaffung von Kita-Plätzen beteiligt werden. Nachfragen und Angebote von Firmen lägen bereits vor, sagte Sprecher Thorsten Schilling. Doch müsse erst der Senat einwilligen und die finanziellen Rahmenbedingungen klären. Am kommenden Dienstag soll der Senat über das Paket entscheiden.

Scharfe Kritik übte die Berliner GEW an diesen Vorschlägen. Die Frequenzerhöhung bedeute nicht nur eine verstärkte Belastung der Erzieherinnen, sondern vor allem weniger Zeit, Raum und Möglichkeiten für jedes einzelne Kind. „Das Recht auf einen Kita-Platz darf nicht durch pädagogische Verschlechterungen durchgesetzt werden“, sagte Vorsitzender Erhard Laube. Wenn es wirklich dazu komme, seien selbst Streikmaßnahmen nicht auszuschließen. cor