Müllionengeschäft

■ betr.: "Stoppt das Sortieren", taz vom 29.5.93

betr.: „Stoppt das Sortieren“, taz vom 29.5.93

Das war zu erwarten: Die DSD- GmbH tritt in Sachen Kunststoffverwertung die Flucht nach vorne an. Kunststoffe sollen – kostensparend – unsortiert von Branchenriesen direkt chemisch verwertet werden. Durch gewollte Monopolisierung bleibt der Markt überschaubar und die Gewinne sind gesichert. Die Energieversorger – auch jetzt natürlich mit von der Partie – haben es jahrzehntelang vorgemacht.

Ganz nebenbei steigt Wolfram Brücks „Grüne Punkt“-Gesellschaft dann auch noch selbst ins Müllionengeschäft ein. Wenn das kein Grund zur Freude ist. Bleibt abzuwarten, wie groß die Freude auf Seiten des Kartellamtes ist.

Nicht abwarten, sondern dringend handeln sollten dahingegen die Umweltminister der Länder und derselbige in Bonn. Sollten im Bereich der Abfallentsorgung ähnliche Bedingungen wie in der Energieversorgung geschaffen werden, dann ist der abfallwirtschaftliche Handlungsspielraum endgültig im Eimer. Martin Rolshausen,

Pressesprecher des BUND Saar