Betrug an der EG

■ Italienische Händler kassierten

Rom (dpa) – Die italienische Polizei hat einen Millionenbetrug italienischer Getreidehändler an der Europäischen Gemeinschaft aufgedeckt. Wie die Turiner Zeitung La Stampa gestern berichtete, sei die EG um rund 100 Milliarden Lire (108 Mio DM) geschädigt worden. Bei dem Schwindel sollen Silo-Betreiber in Brüssel Subventionen für insgesamt 200.000 Tonnen nie aufgekauften Hartweizens geltend gemacht haben.

Eine Spezialeinheit der Polizei hatte im Auftrag des italienischen Landwirtschaftsministeriums Getreide-Speicher in Süditalien und auf Sardinien kontrolliert. Die Ermittler stießen dabei auf enorme Fehlmengen. Nach Darstellung der Zeitung haben einige Silo-Betreiber offiziell für die italienische Staatsagentur AIMA aufgekauftes Getreide auf dem freien Markt illegal weiterverkauft und somit doppelt kassiert. Wie das Landwirtschaftsministerium in Rom mitteilte, beschränkt sich der Schaden nicht auf den festgestellten Millionen-Betrag, sondern das Gleichgewicht des gesamten EG-Weizenmarktes sei gestört worden. Die EG-Kommission will die Ereignisse heute kommentieren.