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Um's nackte Überleben

■ Netzwerk: Sonderprogramm für Projekte

Ein neues Sonderprogramm des Senats zur Projektförderung forderten gestern SprecherInnen von etwa 80 im Netzwerk zusammengeschlossenen Initiativen für das Jahr 1994. In einer Netzwerk-internen Umfrage haben die Initiativen einen Mindestbedarf von 18,6 Millionen Mark ermittelt. „Dabei haben wir die Schere des Haushaltes schon im Kopf gehabt“, sagte Maren Bock von der Fraueninitiative Belladonna.

Für die Projekte bricht die gesamte Finanzierung bald zusammen. Die letzten ABM-Stellen laufen aus, das Stammkräfte- Programm vom Arbeitssenator ebenfalls, das Sonderprogramm für strukturpolitisch wichtige Maßnahmen ist erschöpft. Allein darin waren den Initiativen für 1993 acht Millionen Mark zugekommen. „Inzwischen haben wir mit den großen Beschäftigungsträgern einen harten Verteilungskampf um BSHG-19- Stellen“, sagt Anja Blumenberg vom Netzwerk. Bereits jetzt sei die Arbeit der Projekte im wesentlichen ehrenamtlich. „Man weiß in den Verwaltungen, wie wichtig unsere Dienstleistungen sind. Und trotzdem ist die Finanzierung jedes Jahr in Gefahr“, erklärte Sabine Bütow vom Bremerhavener Topf.

Ihre Forderung: Die Projekte sollen bei der Diskussion um die Haushaltseckwerte in den Fachressorts und im Arbeitsressort beteiligt werden. „Transparenz und Kontinuität“ wünschen sich die Projekte, „damit wir nicht im November plötzlich erfahren, daß es im Dezember aus ist“.

Die Projekte befinden sich derweil in einem makabren Spagat: Wenn sie ihre Arbeit aufkündigen, ist das vor allem bitter für die Klientel, die auf qualifizierte Dienstleistungen wie Arbeitslosenberatung angewiesen ist. Von den 18,6 Millionen soll der Senat mindestens 12 Millionen aus dem Landeshaushalt dazuschießen. „Es geht bei diesem Geld nicht um die Finanzierung der vierten oder fünften Stellen, sondern es geht ums nackte Überleben“, sagt Bock. Von ursprünglich 500 bis 600 ABM- Maßnahmen sind mittlerweile noch etwa 20 übriggeblieben. mad

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