Das Zweijahrhundertwerk

■ Im Jahre 201: Das Buch zum Bremer Theater

Vielleicht unter dem Eindruck, es sei an der Zeit, hat das Bremer Theater jetzt seine Memoiren herausgebracht: einen schönen, dicken, lehrreichen Band, allwo Erich Emigholz über die große Hübnerzeit erzählt und Simon Neubauer über 30 Jahre Oper; dem Tanztheater geschieht Genüge und dem Theaterlabor von Tabori, freilich auch dem MOKS (durch Ursula Menck!), und selbst die „Geschichte der Publikumsorganisationen“ wird gewürdigt.

Der Hauptbeiträger Michael Rüppel schließlich weiß nach langem Forschen das Menschenmögliche über „200 Jahre Theater in Bremen“. So heißt auch das Buch, wiewohl es, nach sechs Jahren Müh und Plag, erst im 201. Jahr des Theaterdaseins erscheint. Die Verspätung ist schon wieder selber ein Kapitelchen Theatergeschichte; es ging das Geld aus, von der ABM-Stelle für Rüppel zu schweigen.

Jetzt aber ist es da, das Buch, und extra vornehm gesetzt, nämlich durch die Bank mit Geschmack und vor allem Dunkelblaustich — was nun leider wieder die vielen Fotos ein bißchen versuppen macht. schak

„200 Jahre Theater in Bremen“, WMIT-Verlag Bremen 1993, 170 S., 32 Mark