...und eine Möglichkeit pazifistischer Hilfe

■ betr.: Leserbrief "100.000 FriedensaktivistInnen nach Bosnien", taz vom 22.5.93

betr.: Leserbrief „100.000 FriedensaktivistInnen nach Bosnien“, taz vom 22.5.93

„We Share One Peace – Si Vive Sola Una Pace“, nennt sich eine gewaltfreie Aktion, die beitragen will zur friedlichen Lösung des bewaffneten Konflikts in Bosnien-Herzegowina und zur Anerkennung und Respektierung der Menschenrechte der in den Konflikt involvierten Völker und Gruppen.

Die Teilnehmer dieser Aktion werden im Zentrum von Sarajevo, in Kiseljak und in Ilidza ein Friedenscamp einrichten mit Gruppen von 60 bis 80 Personen, die ein bis zwei Wochen dort bleiben und so in der Zeit vom 25. Juni bis 15. September eine durchgehende Anwesenheit im Gebiet von Sarajevo sicherstellen. Sie beabsichtigen, die Leiden und die Probleme, die durch den Krieg verursacht werden, zu teilen und Solidarität und moralische Unterstützung zu bringen. Sie werden auf die Bedürfnisse und die Notlage der Bürgerinnen und Bürger ohne ethnische, religiöse, kulturelle oder territoriale Diskriminierung eingehen und alles tun, um auf jedem Niveau Bemühungen um eine politische Lösung des Konflikts zu ermutigen, die die Rechte aller respektiert.

Jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin wird entsprechend seiner/ ihrer Fähigkeiten in einem kleinen Projekt mitarbeiten. Es wird Gruppen geben, die mit Frauen, Kindern, Kranken, Alten und Flüchtlingen arbeiten und zusätzlich eine permanente politisch-diplomatische, eine Kultur- und eine Beobachterkommission.

Vom 7. bis 15. August wird eine Woche intensiver Aktivität vorbereitet, eine Menschenkette, ein interkonfessioneller Gottesdienst...

Für den 12. August ist eine Bürger-Friedenskonferenz in Sarajevo geplant, zu der auch Nobelpreisträger eingeladen werden.

Die Teilnehmer werden im Bewußtsein der Risiken, die sie eingehen, gewährleisten, daß ihre Anwesenheit, ihre Aktivitäten, ihre Kontakte zu den betroffenen Parteien immer sichtbar sein werden, so daß klar ist, daß sie unparteiisch sind und auf die Kraft der Gewaltfreiheit und der Überwindung der Feindhaltung vertrauen.

Schließlich werden die Teilnehmer die UNO auffordern, neben den UNO-Truppen gewaltfreie, unbewaffnete Kräfte, vor allem aus Wehrdienstverweigerern aus Gewissensgründen bestehend, zu stationieren mit dem Ziel, die Spannungen abzubauen und Gespräche zu fördern. Diese Kräfte sollten in den Städten eingesetzt werden, in denen die UNO Sicherheitszonen einzurichten beabsichtigt. Sie könnten helfen, die Bevölkerung zu schützen, die kriegführenden Parteien zu entwaffnen und so den Boden für wahre Friedensverhandlungen bereiten. Die Organisatoren sind sich der Grenzen ihrer Aktion bewußt, aber sie vertrauen auf die Unterstützung von vielen Menschen, die ehrlich Frieden wollen und die Ungerechtigkeit des Krieges nicht länger ertragen können. [...] Genauere Auskünfte, Teilnahmebedingungen, Anmeldeformulare bei: Beati i Costruttori di Pace/Blessed are the Peace-Makers“, Via Marsilio da Padova N0 2, I-35139 Padova,

Fax: 04 049-663 882,

Tel.: 04 049-875 5897. Elisabeth Fritsch,

Wien/Österreich