Spiele am Strand

■ Bei der Surf-DM quält die Flaute die Teilnehmer

Die Hitze macht sich erst am Abend bemerkbar, wenn man sich ins Bett stürzt: Der Aufschrei ist auch einige Straßen weiter noch zu hören, der Sonnenbrand macht sich schmerzlich bemerkbar. Man kann der Gefahr auch kaum entgehen, der leichte Windzug am Brandenburger Strand auf Sylt läßt einen die Sonne nicht so recht registrieren. Bestraft wird man durch den rund drei Tage anhaltenden Schmerz für das Warten, das Warten auf mehr Wind.

Das ist nach sieben Tagen bei den Deutschen Funboard-Meisterschaften auf der Nordseeinsel bei einem Großteil der rund 100 Starter schon zu einer Paradedisziplin geworden. Mittlerweile versucht man sich mit Galgenhumor über Wasser zu halten: „Ich werde wohl zum Beach-Volleyball wechseln, da muß man wenigstens nicht auf Wind warten, um sich bewegen zu dürfen,“ erklärt Wellenreit-Weltmeisterin Nathalie Siebel. Was sie dann in Sachen Baggern und Pritschen zeigt, läßt schnell deutlich werden, daß im Sand ihr wohl keine große Karriere beschieden ist. Das Medieninteresse wird künstlich durch die Promoter am Kochen gehalten. Da passiert es schon mal, daß zwei Surfhoffnungen per Hubschrauber nach St. Peter-Ording geflogen werden, um ihre Abiturprüfungen abzulegen – die Boulevardpresse freuts.

Verärgert ist vor allem die Hamburgerin Andrea Höppner. Diese Saison verläuft so gar nicht nach ihrem Geschmack. Zuerst wurde sie durch eine Grippe gestoppt, danach fielen jede Menge World-Cup- Veranstaltungen ins Wasser – fehlende Sponsoren waren der Grund dafür. Jetzt muß sie selbst um ihren Sponsor bangen: „Platz acht in der World-Cup-Wertung muß ich erreichen, das ist kaum noch zu schaffen“ erkennt sie, finanzielle Einbußen, die sie der Flaute zuschreiben kann: „Auch wenn es bei dieser Meisterschaft nicht um World-Cup-Punkte geht, würde ich mir selbst gerne einmal wieder beweisen, was ich kann,“ erklärt sie. Die Hoffnungen dafür sehen nicht allzu rosig aus, für die kommenden Tage sagt die Prognose eher schwache Winde voraus. Bis dahin sind dann aber die Schmerzen auf dem Rücken zurückgegangen. ank