Wohnungsbau 1994: Schwerpunkt für Singles

■ Bau- und Stadtentwicklungssenator zogen Bilanz

Knapp die Hälfte der 10.000 Wohnungen, die der Bremer Senat von 1990 bis 1995 bauen wollte, sind fertig. Diese Bilanz zog gestern die Bremer Bausenatorin Eva-Maria Lemke-Schulte (SPD): Allein im letzten Jahr 1992 seien 2.627 Wohnungen gebaut worden, 1991 waren es 1.400 und 1990 800. Bis zum Jahr 2000 sollen in Bremen 16.000 neue Wohnungen entstehen, 5.000 in Bremerhaven. Etwa die Hälfte der 1992 gebauten Wohnungen sind öffentlich gefördert worden.

Schwerpunkt für das Wohnungsbauprogramm 1994 sind Ein- und Zweizimmer-Wohnungen für Single-Haushalte. Lemke- Schulte: „Da ist der Markt, daran müssen wir uns orientieren.“ 1994 sollen 1.360 Wohnungen gefördert werden, davon gut 1.000 in Bremen. In Bremerhaven sei das Programm verhältnismäßig schmal, räumte die Senatorin ein. Dort hofft man allerdings auf freiwerdenden Wohnraum nach dem Abzug der amerikanischen Truppen.

Für die zu bauenden Wohnungen würden in Bremen in jedem Fall ausreichend Flächen zur Verfügung gestellt. Ralf Fücks, Senator für Umweltschutz und Stadtentwicklung (Grüne), verwies darauf, daß sein Ressort in den letzten 18 Monaten Bebauungspläne für ca. 5.000 Wohneinheiten beschlossen oder zur Planungsreife gebracht hat. „Allerdings müssen wir eine neue Form von Verwaltungsarbeit einführen, um die Planungsverfahren für den Wohnungsbau zu verkürzen“, meinte Fücks. Für die Umsetzung vom „Gänsemarschverfahren“ (Fücks) zum „Wohnungsbaumanagement“ werden insgesamt drei Stellen neu besetzt, die sich ausschließlich mit Koordinierungsfragen für Baulanderschließung, Hoch- und Tiefbauarbeiten u.ä. befassen sollen.

Analog zum Bauressort will auch das Planungsamt dynamischer werden mit Management. Dafür sind drei befristete Stellen eingerichtet worden, die gewährleisten sollen, daß das baupolitische Plansoll erfüllt wird. „Wir haben ein Zeit- und Maßnahmenraster entwickelt, an dem wir uns künftig orientieren können“, erklärte Fücks.

Einen Ruck nach vorne hat es für verschiedene Großbau-Projekte gegeben. Der Bebauungsplan für das Gebiet Horn-Lehe West ist gestern in der zuständigen Deputation beschlossen worden. In Arsten-Süd soll 1994 mit dem Bau von Wohnungen begonnen werden, und auch im umstrittenen Findorffer Gebiet Weidedamm III hat sich nach der vorgezogenen Bürgerbeteiligung Mitte der Woche „die Diskussion von einem Ob in ein Wie verlagert“, meinte Fücks. mad