Bleibt Nordkorea dabei?

■ Gespräche über Atomsperrvertrag

Tokio/Seoul (dpa) – Zum Stand der New Yorker Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea über die nordkoreanische Atompolitik gab es am Freitag in Südkorea nur Spekulationen: Man sei nun doch übereingekommen, daß Nordkorea Mitglied des Atomwaffensperrvertrages bleibt, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf gut informierte Diplomaten. Voraussetzung für das Festhalten am Vertrag seien entsprechende Gegenleistungen der USA, die aber nicht näher erläutert wurden. Für heute sei in New York eine vierte Runde der Gespräche anberaumt, bei denen eine gemeinsame Erklärung ausgearbeitet werden soll.

Falls Pjöngjang seinen angekündigten Rücktritt vom Atomwaffensperrvertrag nicht in letzter Minute annulliert und Inspektionen seiner Atomanlagen durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) in Wien zuzustimmt, wird der Rücktritt heute wirksam.

Informationen aus Tokioter Regierungskreisen, wonach Nordkorea Ende Mai weitreichende Raketen getestet haben soll, hält Japans Ministerpräsident Kiichi Miyazawa indes für ein „Gerücht, für das es keinen stichhaltigen Beweis gibt“. Das erklärte Miyazawa am Freitag.

Japanische Medien hatten berichtet, drei „Rodong 1“-Raketen – verbesserte Versionen der sowjetischen Scud-Raketen – mit einer vermuteten maximalen Reichweite von 1.000 Kilometern hätten Ende Mai bei einem Testflug eine Distanz von 550 Kilometern zurückgelegt.