Tennis-Nullnummer am Rothenbaum

„Siehst du den schwarzen Turm dahinten?“ „Ja, seh' ich.“ „Da fliegst du jetzt mal drauf zu.“ „Mach' ich.“ „Aber nicht in ihn reinfliegen.“ Irgendwie hat man ja schon immer gewußt, daß man der Lufthansa nicht trauen kann, aber nach diesem Dialog in dem Flugsimulator wird man die Linie nie mehr buchen. Der nur knapp dem Tod durch Tower-Karambolage entronnene 10jährige Pilot krabbelt aus der Computer-Simulations-Maschine und präsentiert sich stolz dem gleichaltrigen Publikum. „Also, ich habe jetzt sechs Frisbee- Scheiben von Lufthansa, drei Mützen von adidas und vier Sticker vom DSF.“

Der Junge, der die drei Baseballmützen zur besseren Präsentation alle auf dem Kopf trägt, hatte die Möglichkeiten der Rothenbaum- Anlage voll genutzt. Zwei Tage durfte er Sponsoren-Trophäen sammeln, unter der Leitung der Sportartikelfirma, der Lufthansa und des Deutschen Tennis-Bundes, der an zwei Tagen einen Jugendländerkampf zwischen Deutschland und den USA ausrichtete.

Durch den Dauerregen am Samstag mußten die Organisatoren das Tennisspielen auf den Sonntag verschieben. Wenn man die tapfer im Regen ausharrenden Eis-Verkäufer nach der Veranstaltung gefragt hätte, ihre Antwort wäre kaum druckreif gewesen. Eine deutliche gab das Ordnungsamt, das nach einer Tonprobe der „4 Reeves“ die Lautsprecher abschalten ließ.

Adidas überzieht seit Monaten die Republik mit Veranstaltungen dieser Art. Streetball vor ein paar Wochen, diese Woche „Oh – what a day“. Von Genuß weiterer „events“ wird abgeraten. Auch, wenn es mal nicht regnen sollte. Lotte