■ Mölln-Prozeß: Zeuge sah Christiansen
Schleswig (dpa) – Der im Prozeß um die Möllner Brandanschläge angeklagte Lars Christiansen ist in der Brandnacht von einem Zeitungsausfahrer in einer Telefonzelle in Mölln gesehen worden. Der 53jährige Zeuge sagte am Dienstag vor dem Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgericht, er habe in der Tatnacht aus seinem Auto beim langsamen Vorbeifahren gegen 23.45 Uhr einen jungen Mann beobachtet, der sich aus der geöffneten Telefonzelle mit dem Hörer in der Hand herausbeugte. Diesen identifizierte der Zeuge im Gerichtssaal als Christiansen. Der Angeklagte, der nach früherem Geständnis die Tatbeteiligung abstreitet, will zu diesem Zeitpunkt zu Hause gewesen sein. Die Telefonzelle steht unweit der damaligen Wohnung des 19jährigen und in unmittelbarer Nähe der Videothek, die nach den früheren Geständnissen Christiansen und Peters (25) als Treffpunkt vor den Brandanschlägen diente. Zu Beginn des zehnten Verhandlungstags stellte Nebenklägeranwalt Ströbele die nach seiner Auffassung eindeutige Täterschaft der Angeklagten heraus. Sie habe sich bereits aus der bisherigen Beweisaufnahme ergeben.
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