„Unabhängige“ nicht zur SPD zurück

■ Nach Senatsbeschluß zum Wohnschiff: Gröpelinger Basis unversöhnt

Nein, er will noch nicht wieder in die SPD zurück, der Gröpelinger Hermann-Josef Stell. Er ist der Sprecher der „Unabhängigen“, jener acht Beiratsmitglieder, die wegen der Senatsentscheidung „Wohnschiff in den Kohlenhafen“ ihr Parteibuch zurückgegeben hatten. Am Dienstag hatte der Senat endgültig beschlossen, das Wohnschiff im Kohlenhafen nur für ein Jahr zu vertäuen. Sollten sich bis zum Herbst keine Alternativen ergeben haben, dann, so der Senat, solle ein Anleger am Weserbahnhof gebaut werden.

„Unsere Situation hat sich dadurch nicht geändert“, sagt der Ex-SPDler. Denn noch immer habe der Senat kein Zeichen gegeben, daß er was für den „umkippenden Stadtteil“ (Stell) tun wolle. Dabei bräuchte Gröpelingen dringend qualifizierten Wohnungsbau. Und auch wenn das Schiff nur ein Jahr lang bliebe, wo bitte, fragt Stell, sollen die Kinder hin? Der Stadtteil habe schließlich den höchsten Fehlbestand an Kindergartenplätzen in ganz Bremen, Schulraumnot sowieso.

Auch der SPD-Vorstand ist noch nicht so ganz glücklich über die Senatsentscheidung. Mit der Planung eines Anlegers am Weserbahnhof solle man nicht bis zum Herbst warten, sagt Angelika Pensky, bis geprüft worden sei, ob man die Asylsuchenden nicht auch beispielsweise in Kasernen oder schnell hochgezogenen Neubauten unterbringen könne. Damit das Schiff tatsächlich in einem Jahr umgelegt werden kann, müsse man jetzt mit dem Genehmigungsverfahren beim Wasserschiffahrtsamt für den Weserbahnhof beginnen — und nicht erst im Herbst. cis