Kein „Ratsherren-Pils“ im „Jever“-Kessel

■ “Capital“-Bericht über „Ratsherren“-“Jever“-Ehe völliger Nonsens

Die Zeitschrift „Capital“ berichtete: Biermulti „Dortmunder Union/Schultheiß-Brauerei“ - kurz „Brau und Brunnen“ genannt - verhandelt darüber, die Hamburger „Elbschloß-Brauerei“ an die Hamburger „Bavaria-Brauerei“ zu verscherbeln. Die Brauerei am Elbhang würde ihre Tore schließen und das „Ratherren-Pils“ künftig in den Kesselns der Konkurrenz „Jever“ oder „Astra“ gebraut. „Brau und Brunnen“-Sprecher Bernd Weber kommentierte den Bericht: „Ausgesuchter Schmarrn.“

Das sich in absehbarer Zeit etwas verändern wird, streitet der Konzernsprecher aber nicht ab. Weber: „Die Elbschloß hat im vergangenen Jahr 600000 Mark Verluste gemacht. Insofern muß etwas passieren.“ So stehe tatsächlich im Raum, den Standort Hamburg aufzugeben und die „Elbschloß“-Marken und das „Ratsherren-Pils“ an einem der anderen Standorte zu brauen. Weber: „Es ist auch denkbar, daß andere Marken zusätzlich bei Elbschloß hergestellt werden, damit die Brauerei ausgelastet ist.“

Verhandlungen über einen Verkauf von „Ratsherren“ an „Jever“ oder „Astra“ nannte Weber aber „völligen Nonsens“. Weber: „Natürlich wissen auch unsere Konkurrenten, daß etwas passieren muß. Insofern klopfen und fragen sie schon mal an.“ Aber ein solcher Deal kommt für „Brau und Brunnen“ nicht in Frage. Weber eindeutig: „Wir sind doch nicht blöd, und werden eine Spitzenmarke an unsere unmittelbare Konkurrenz verkaufen.“ Da habe „Capital“ wohl irgendetwas falsch aufgeschnappt.

Kai von Appen