Schlachthofgelände wird Stadtviertel

■ Senat erklärt Schlachthofgelände zum städtebaulichen Entwicklungsbereich / Investitionen von drei Milliarden Mark

Das Gelände des ehemaligen Zentral-, Vieh- und Schlachthofes an der Eldenaer Straße ist vom Senat zum förmlich festgelegten städtebaulichen Entwicklungsbereich „Alter Schlachthof“ erklärt worden. Das rund 50 Hektar große Gelände im Bezirk Prenzlauer Berg soll neugeordnet und zu einem pulsierenden Stadtviertel aufgewertet werden. In seiner exzellenten Lage und mit guter Verkehrsanbindung warte es geradezu darauf, daß es entwickelt wird, erläuterte Bausenator Wolfgang Nagel (SPD) am Donnerstag den Beschluß der Landesregierung. Ein Großteil des Areals, auf dem überwiegend denkmalgeschützte Gebäude stehen, gehört der Treuhand. Für die Behörde gelten wie für private Eigentümer die bereits im November 1991 eingefrorenen Grundstückspreise.

Geplant sind unter anderem ein zehn Hektar großer Park als Ausgleich für das Gründefizit auch in dem umliegenden Gebiet und rund 300.000 Quadratmeter Fläche für Dienstleistungen, Handwerk und Gewerbe, eine Grund- und eine Berufsschule sowie eine Kindertagesstätte. Zudem sollen mindestens 2.500 Wohnungen gebaut werden, in denen während der Olympischen Spiele im Jahr 2000 in Berlin die Medienvertreter untergebracht werden sollen.

Insgesamt sind Investitionen von mehr als drei Milliarden Mark vorgesehen. Das Land Berlin wird dabei 72 Millionen Mark für Erschließungsarbeiten und 126 Millionen Mark für Infrastruktureinrichtungen sowie für den Denkmalschutz ausgeben. Zusätzlich sollen Mittel der EG gewonnen werden.

Bis November werden die Ergebnisse des Gutachterverfahrens erwartet, die sich dann unmittelbar in der Bauleitplanung niederschlagen werden. Mit den ersten Baumaßnahmen soll 1996 begonnen werden. Die ersten Wohnungen sollen 1999 fertig sein. Treuhänderischer Entwicklungsträger für das Areal ist die „Stadtentwicklungsgesellschaft Eldenaer Straße mbH“. ADN