Keine unverbrüchlichen Wahrheiten

■ betr.: "Ommmm!", taz vom 22.6.93

betr.: „Ommmm!“ (Illustre Illustrierte), taz vom 22.6.93

[...] Ich kaufe die zitierte Zeitschrift nicht, sondern habe sie nur bei den wenigen Gelegenheiten gelesen, als sie mir so in die Finger fiel, ich vertrete auch keine der dort propagierten Ideen, es zeigt mir aber nur recht wenig Toleranz und Fingerspitzengefühl, wenn ein Schreiber meint, daß gefälligst alle Leser seine Sache genauso zu sehen hätten wie er.

Vielleicht sollte er sich vor Augen führen, daß sogar in unseren Wissenschaften in vielen Bereichen kaum mehr als richtig gilt, was noch vor zehn oder zwanzig Jahren unverbrüchliche Wahrheit war – ich verfolge das mit Interesse in meinem Fachgebiet, der Physik! Schließlich können nur diejenigen zukunftweisende Gedanken denken, die sich von Fesseln der üblichen (Vor-)Urteile freizumachen vermögen: Das scheint der Verfasser aber noch üben zu müssen. [...] Franz-J. Elbert, Hofheim

[...] Es wäre zweifellos angebracht, zuerst nach den Effekten zu schauen, bevor man pauschal jede Form spirituellen Wissens verunglimpft. [...] Detlev Wulf, Komponist und

Meditationslehrer, Berlin

[...] Was die Aromatherapien anlangt, wird inzwischen gewarnt (von verantwortungsvoller Seite), da die Düfte, wie auch deren Urform (Rosen etc.), die gleichen allergischen Reaktionen hervorrufen. Ihre Kopfschmerzen dürften allergischer Art sein. Falls Sie es noch nicht getan haben, dann sollten Sie auf jeden Fall mal einen Test machen lassen. [...]

Ernst kann man dieses Magazin wirklich nicht nehmen. Auf der anderen Seite allerdings liefert dieses Blatt schon Sachen, bei denen einem die Haare zu Berge stehen, ob des Phantasiereichtums. Wenn es um Rechtsradikalismus geht, dann hört bei mir der Spaß völlig auf. [...] Helga Menne, München

[...] Es gehört zu den Lichtblicken der links wie rechts reichlich gleichgeschalteten bundesdeutschen Medienlandschaft, daß eine Zeitschrift wie Esotera Spiritualität und Ökologie zusammenbringt – und zwar in der egalitären Tradition der indigenen Völker und damit ohne eine Herrenmenschenmentalität, die Europa aus pseudoökologischen Gründen gegen Flüchtlinge abschottet. Daß die taz solche Zusammenhänge nicht versteht, fällt nur auf die von mir früher durchaus geschätzte Zeitung zurück. Bezeichnenderweise mußte der Autor Esotera-Leserbriefe zitieren, um die vorgefaßte Meinung zu untermauern. Was käme wohl dabei heraus, wenn die taz auf der Basis mancher dort veröffentlichter Leserbriefe bewertet würde? Klemens Ludwig, Tübingen