Neuwahlen in Nigeria

■ Babangida bootet Abiola aus

Abuja/Lagos (AFP) – Der nigerianische Machthaber Ibrahim Babangida hat im Namen der Militärjunta überraschend neue Präsidentschaftswahlen angesetzt. In einer Rundfunkansprache kündigte Babangida am Samstag abend für Ende Juli neue Vorwahlen innerhalb der von den Militärs zugelassenen beiden großen Parteien an, der Sozialdemokratischen Partei (SDP) und der konservativen Nationalen Republikanischen Konvention (NRC). Alle potentiellen Kandidaten müssen eine Reihe von Bedingungen erfüllen, denen die bei den annullierten Wahlen vom 12. Juni angetretenen Kandidaten Tofa und Abiola nicht entsprechen: Dazu zählen das Mindestalter von 50 Jahren, das Tofa (NRC) mit seinen 46 Jahren nicht erreicht, und eine Mindestzugehörigkeit zu einer der beiden Parteien von einem Jahr, die wiederum Abiola (SDP) nicht vorweisen kann, weil er der SDP erst im Januar beitrat. Zum Wahlverfahren sagte Babangida lediglich, daß die „beste und schnellste“ Methode gewählt werden solle. Er betonte, die Regierungsgewalt solle wie versprochen bis zum 27. August an eine zivile Regierung abgetreten werden. In der Wirtschaftsmetropole demonstrierten in der Nacht zum Sonntag mehrere hundert Demonstranten gegen die Entscheidung der Militärführung.

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