Legales Parken teurer

■ Brepark erhöht Preise für freie Parkplätze / Parkraummanagement in der City

Parkscheinautomat in charkateristischem Designeroutfit. Marke Unscheinbar. Foto: Jörg Oberheide

Wundern sie sich nicht, wenn demnächst neben ihrem Knöllchen hinter der Windschutzscheibe auch ein Gratisgutschein für's Parken steckt. Damit versucht die Brepark illegale Parker in die Parkhäuser und an die Parkscheinautomaten zu locken.

Ab heute ist das Parken in der Bremener Innenstadt teurer geworden. Im Parkhaus zahlt man fuffzig Pfennig mehr, also für eine Stunde zwei Mark. Und wer den „ungeschützten“ Parkraum am Straßenrand bevorzugt, muß neuerdings mehr bezahlen als unter'm Dach. Anstelle der bisherigen fuffzig Pfennige pro halbe Stunde gehört jetzt gleich das dreifache in den Schlitz der nagelneuen Parkautomaten reingepult. Statt 300 Parkuhren stehen jetzt 24 mausgraue Edelstahl-Automaten mit der

hier das foto mit

dem Park-Uhr-Apparat

„vandalismussicheren“ Verankerung in der Altstadt herum und warten auf ihre Benutzer. Damit die Fahrzeugabsteller die Bedienung erlernen, werden im Juli „Parkbegleiter“ in weißen Overalls (mit einem Brepark-P drauf) eine kostenlose Einführung geben.

„Sicher wird die Preiserhöhung nicht als angenehm von den Kunden empfunden“, sagt Peter Rienäcker, Geschäftsführer der Brepark. Deshalb würde in der Einführungsphase auch die Polizei „Nachsicht walten lassen“ bei FehlbedienerInnen und FalschparkerInnen. Im Zuge des neuen „integrativen Verkehrskonzeptes“ der Brepark hat sich nicht nur die Gebühr erhöht, sondern auch der Name der GmbH verändert: aus „Bremer Parkplatz GmbH“ ist

eine „Bremer Parkraumbewirtschaftungs-und Management GmbH“ geworden. Diese Gesellschaft staffelt die Parkgebühren nun mit dem Hintergedanken, daß Parken dort billiger ist, wo es „stadtverträglicher“ ist, wie zum Beispiel auf der Bürgerweide (3 Mark/4 Stunden).

Damit sich die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Brepark effektiv gestaltet, wird das Parkmanagement Hilfspersonal einsetzen, die der Polizei beim Aufspüren von FalschparkerInnen behilflich ist. Die Stadt rechnet mit einer Umsatzverbesserung von 1,6 Millionen. Unordentliches Abstellen am Straßenrand soll am Teuersten sein, auch wenn es legal mit Parkschein erfolgt. Rund 30.000 Autos können derzeit in Bremen untergebracht werden, davon etwa 500 in der City legal gebührenfrei.

Ein Verkehrsleitsystem zu entwickeln, daß sowohl Anwohnerparken als auch ein verbessertes Park-und Ride beinhaltet, ist das Ziel der Brepark. Rienäckers Blick verklärt sich beim äußern seiner Zukunftsvision: „Das Beste wäre, wenn man vor Anfahrt der Stadt per Bordcomputer einen Parkplatz buchen könnte.“ vivA