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Ungesunde Luft für Hamburgs Schüler

■ GAL: 100 Schulen sind verseucht / Sanierung kostet 200 Millionen

Über 100 Hamburger Schulen sind nach Angaben der GAL-Fraktion mit polychlorierten Biphenylen (PCB) verseucht. „Von den krebserregenden Ausdünstungen einer Fugenmasse, deren PCB-Anteil bis zu 40 Prozent beträgt, sind ungefähr 60.000 Schüler betroffen“, sagte der umwelt- und schulpolitische Sprecher der GAL, Joachim Schulze-Bergmann, gestern auf einer Pressekonferenz.

Bis Ende der 70er Jahre wurden Schulgebäude aus Waschbetonplatten errichtet. Die Fugen wurden außen wie innen mit der giftigen Masse abgedichtet. „Die Ausdünstungen schlagen sich überall nieder“, so Schulze-Bergmann. In Bremen und Köln, wo in vergleichbaren Fällen bereits Messungen oder auch schon Sanierungen vorgenommen werden, „konnte das PCB sogar im Mobiliar nachgewiesen werden.“ Durch diese „Sekundärkontamination“ breitet sich das Gift in nichtverseuchte Schulen aus, wenn beispielsweise Stühle und Tische ausgetauscht werden.

Deshalb fordert die GAL eine exemplarische Untersuchung an Schulen, um das tatsächliche Ausmaß der Verseuchung zu ermitteln. Danach soll ein Kataster von allen belasteten Gebäuden aufgestellt werden. „Ein Sanierungskonzept muß bis nach der Wahl vorliegen“, meint Schulze-Bergmann.

Wie das aussehen kann, erklärt Peter Scholz vom Bremer Umweltinstitut: „Alle Fugen müssen herausgeschnitten werden.“ Der Schutt müsse in Fässern auf Sondermülldeponien gelagert und die Schulwände mit Glasfasertapeten und Lacken abgedichtet werden.

Die Kosten für die Sanierung werden von der GAL auf rund 200 Millionen Mark geschätzt. Wohl der Hauptgrund, warum der Senat das „Faß nicht aufmachen will“, vermutet Schulze-Bergmann.

Torsten Schubert

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