: Jelzin bekommt Geld
■ IWF gibt Druck der USA nach
Berlin/Washington (taz/dpa) – Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat am Mittwoch abend 1,5 Milliarden Dollar für die Umstrukturierung der Wirtschaft in Rußland freigegeben. Der Kredit war bereits im April gebilligt, aber zunächst gesperrt worden, weil die IWF-Führung Zweifel hatte, ob Rußland die Auflagen erfüllen könne. Die 1,5 Milliarden Dollar sind Teil eines Teiles jenes 43-Milliarden-Dollar-Pakets, das die Finanzminister der sieben reichsten Industriestaaten der Welt (G-7) im April geschnürt hatten, um Präsident Boris Jelzin beim Referendum in Rußland zu unterstützen.
Daß der IWF jetzt zahlte, ist dem Druck der US-Regierung geschuldet, die wenigstens diesen ersten Teil der Hilfsmilliarden noch vor dem Weltwirtschaftsgipfel nächste Woche in Tokio abgeschickt sehen wollte. Eine weiterer Kredit-Tranche soll aber erst nach Fortschritten bei der Erfüllung der IWF-Auflagen durch Rußland freigegeben werden. In der Nacht zum Dienstag hatte sich Jelzin telefonisch bei US-Präsident Bill Clinton darüber beschwert, daß von den im April zugesagten Milliarden noch kein Cent angekommen sei.
De facto ist das 43-Milliarden- Paket eine riesige Mogelpackung, weil die G-7 darin auch die Stundung alter Schulden und Uralt- Kredite an Gorbatschow eingerechnet haben.
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