Den Segelschein in der Kaschubei machen...

■ ...und andere Sommer-Ferien-Tips für Kinder und Jugendliche / Urlaub ohne viel Geld und ohne die Eltern

Den Segelschein in der Kaschubei machen...

.. und andere Sommer-Ferien-Tips für Kinder und Jugendliche / Urlaub ohne viel Geld und ohne die Eltern

Was machen bloß die armen Kids, wenn den Alten das Geld fehlt für den Flug mit der LTU nach Gottweißwo oder wenigstens nach Mallorca? Die Armen, denkt man, aber weit gefehlt, denn das Abenteuer findet direkt vor der Haustür statt. In Bremen ist reichlich Programm, und wer als Jugendlicher noch kurzfristig wegwill und wenig Geld hat: Bitteschön, noch sind Plätze zu haben für den Segelkurs in der wunderschönen Kaschubei bei.

Vor 18 Jahren ist in Bremen etwas passiert, was uns heute ziemlich bekannt vorkommt: Der Senat hat gesagt, daß ihm das Geld fehlt, und zwar für die Kinder und Jugendlichen, die im sommer zuhause bleiben. Das Jugendamt könne kein Programm mehr orgenisieren. Da sprang das Sportamt gemeinsam mit dem Kreissportbund ein und recht und schlecht konnte in den folgenden jahren ein Programm zusammengezimmert werden, reichlich ehrenamtliches Engagement inklusive.

Vor zehn Jahren kam dann der Durchbruch. Eine lange Liste von Firmen wurde um Sponsering angesprochen, viele Vereine und Verbände wurden gefragt, ob sie sich nicht auch am Ferienprogramm beteiligen wollten. Und es klappte: Mittlerweile machen über 50 Vereine, Verbände und Jugendgruppen mit, erzählt Bernd Zimehl, der Vorsitzende des Landessportbundes und Vater des Sommerprogramms. Doch trotz des Einsatzes, allein die Sparkasse trägt 10.000 Mark: Es fehlen immer noch Sponsorengelder weil einige Firmen ihr Engagement auf Lollis und Trillerpfeifen begrenzen.

Das Programm ist dennoch voll: Es geht von Tagesfahrten zum Heidepark Soltau und zu Winnetou nach Bad Segeberg über Kegeln, Kanufahren und Rudern bis hin zu „Gameboy- Treffs“, den letzten Schrei. „Computer kommen immer gut“, weiß Zimehl. Viel Zulauf haben Sportarten wie Kanufahren und Rudern, die die Kinder und Jugendlichen nicht alle Tage machen und jetzt im Sommer in Ruhe ausprobieren können. Das Sommerprogramm ist in allen Sparkassenfilialen, beim Verkehrsverein oder im Haus des Sports zu haben.

Neben den großen Freizeitanbietern gibt es aber auch noch eine ganze Reihe von Einrichtungen, die Programme für Kinder und Jugendliche organisieren, vom Überseemuseum bis nach Tenever — von den Kirchen ganz abgesehen. Ein Sommertreffpunkt ist seit Jahren das AWO- Nachbarschaftshaus Ohlenhof in Gröpelingen. Dort wird einer Gruppe von 25 Kindern über drei Ferienwochen ein volles Programm geliefert. Doch wer dabeisein will muß früh aufstehen. Die Gruppe für dieses Jahr ist längst ausgebucht. Plätze gibts noch für einige Fahrten erzählt Hajo Koch vom Nachbarschaftshaus: Für eine Reise für Neun- bis Zehnjährige ins Schullandheim Weser vom 2. bis zum 16.7, Kostenpunkt 540 Mark; Aber auch für eine echte Knallertour in die Kaschubei in der Nähe von Danzig. Vierzehn- bis Siebzehnjährige können dort vom 17. bis zum 31.7 für 600 Mark plus 150 Mark Materialkosten den praktischen Teil für den Segelschein machen. Und wer überhaupt kein Geld hat, für den springt in Einzelfällen sogar das Sozialamt ein. Das Nachbarschaftshaus hilft. J.G.

Windkraft am Wümmedeich

Wind war am Wümmedeich bestellt. Ende Juni besuchten jetzt einige Kinder des Landesbetriebssportverband Bremen und der Polizei SV die Windkraftanlage am Wümmedeich. Dort steht nämlich seit einigen Monaten eine große Windkraftanlage, die mehrere Haushalte mit Strom versorgen kann. Für einige kids war das Thema „Energiequellen der Zukunft“ gar nichts Unbekanntes, da sie es in der Schule schon durchgenommen hatte. Dementsprechend löcherten die Jugendlichen Herrn Döhlke vom Deichverband mit Fragen. Die Ferienkinder wollten es genauer wissen, warum es in Bremen, obwohl hier der Wind, ein reichlich vorhandesnes zudem freies Gut vorhanden ist. In der Hansestadt, gibt es bisher nur zwei Windkraftanlagen, die Kinder und der Deichverband hoffen, daß das Projekt schon bald Schule macht. Ni