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Europarat kritisiert Athen

■ Polizisten erschlagen Albaner

Straßburg/Gyrokaster (AFP/ taz) – Griechische Polizisten sollen am Mittwoch einen 17jährigen albanischen Immigranten am Grenzübergang Kakavia totgeschlagen haben, weil er sich weigerte, sein Geld herauszugeben. Das berichtete der 26jährige Albaner Arben Selfo, der bei der Massenabschiebung selbst schwer verletzt wurde. Die griechische Regierung hatte vor einer Woche Massenabschiebungen begonnen und mit der Ausweisung eines griechisch-orthodoxen Geistlichen aus Albanien begründet. Bis gestern wurden rund 20.000 Albaner – teils mit Gewalt – abgeschoben.

Die parlamentarische Versammlung des Straßburger Europarats kritisierte gestern die Abschiebungen. Der niederländische Abgeordnete Harry Aarts präsentierte den Parlamentariern der 31 Mitgliedsländer einen Bericht über die „dramatische wirtschaftliche Situation“ in Albanien. Sein Landsmann Dieke Eisma warnte vor einer Ausweitung des Konflikts in Ex-Jugoslawien und forderte Griechenland auf, unverzüglich mit den Abschiebungen aufzuhören und auf dem Verhandlungswege nach einer Lösung zu suchen.

Der Europarat forderte die Industrienationen zu mehr Wirtschaftshilfe an Albanien auf. Eine „Destabilisierung“ Albaniens würde die Lage auf dem Balkan zusätzlich verschärfen. Zugleich forderte die Versammlung die Regierung in Tirana auf, die Minderheitenrechte zu garantieren. Griechenland wirft Albanien vor, die griechische Minderheit im Lande – laut Athen rund 250.000, laut Tirana rund 60.000 Menschen – zu diskriminieren und an der freien Religionsausübung zu hindern. dora

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