Ein Mädchen aus dem Dorf

■ Marina Loheit gewinnt in souveräner Manier die internationalen deutschen Military-Meisterschaften in Luhmühlen / Offizielle optimistisch für Europameisterschaften

Artiger Applaus für die Siegerin Marina Loheit von den 6000 Zuschauenden bei den deutschen Meisterschaften der Vielseitigkeitsreiter im niedersächsischen Heidedorf Luhmühlen. Die 25jährige Pferdewirtin aus dem Nachbarort vermochte es also am erfolgreichsten ihr Pferd, den zwölfjährigen Wallach Sundance Kid, durch die verschiedenen Prüfungen zu scheuchen. Jochen Lehmkuhl (Telgte) wurde vor 6000 Zuschauern mit Baccadi Vizemeister und Ingrid Klimke (Münster) ritt mit Grand Prix auf Platz drei.

Marina Loheit hatte bereits in der ersten Teilprüfung, der Dressur, mit einem ersten Platz den Grundstein zum Erfolg gelegt. Im Military-Kernstück, dem heftig umstrittenen Querfeldeinritt, verteidigte sie die Spitzenposition und blieb schließlich beim finalen Springen fehlerfrei. Ähnlich konstant zeigte sich Jochen Lehmkuhl mit den Plätzen drei und vier nach den beiden ersten Teilprüfungen. Dagegen ritt Ingrid Klimke erst am Schlußtag fehlerfrei über die Hindernisse und damit in die Medaillenränge, während die bis dahin vor ihr liegenden Imke Karsten (Delmenhorst) mit Janczar und Edith Beine (Xanten) mit Timothy mit 20 und zehn Strafpunkten den Weg für die Tochter des erfolgreichen Dressurreiters zum Spitzenplatz freimachten. Der dreifache Deutsche Meister Matthias Baumann (München), kam diesmal als Achter nicht in die Medaillenränge.

Wie sehr diese internationalen Titelkämpfe „ihr“ Turnier war, wie sie hernach fabulierte, unterstrich die neue Meisterin Marina Loheit – erst zum zweiten Mal wurde eine Frau Titelträgerin bei den Vielseitigkeitsreitern – durch einen vierten Platz mit ihrem Zweitpferd Arapaima.

Bundestrainer Martin Plewa war von seinen Schützlingen sichtlich angetan: „Es ist bewundernswert, welche Konzentrationsähigkeit und Nervenstärke Marina Loheit im Wettkampf hat.“

Nach Luhmühlen sehen die Verantwortlichen gelassen den Europameisterschaften im bayerischen Achselschwang entgegen. Military-Chef Bernd Springorum: „Die, die hier gut waren, sollten auch bei den höheren Anforderungen der Europameisterschaft bestehen können. Unsere Perspektiven sind nicht schlecht.“

kader