Von China nach Mexiko

■ 1400 Flüchtlinge hoffen auf Aufnahme Schlepper verlangen 50.000 Dollar

Mexiko-Stadt (AFP/wps) – Sieben Schiffe mit rund 1.400 chinesischen Flüchtlingen, die in die USA wollen, treiben – in internationalen Gewässern – weiterhin vor der Küste Mexikos. Die mexikanische Regierung wies am Wochenende eine offizielle Bitte der US-Regierung zurück, sie vorübergehend aufzunehmen. In einer Erklärung des Außenministeriums hieß es, Mexiko werde sich an internationales Recht halten: Sobald die Schiffe mexikanische Gewässer erreichten, würden die Flüchtlinge versorgt und dann in ihre Heimat zurückgebracht. Bereits im Mai hatte Mexiko 500 chinesische Flüchtlinge abgeschoben. Ein Beamter des Außenministeriums teilte dagegen mit, Mexiko werde nur die Chinesen nach Hause schicken, deren Flucht nicht politisch motiviert sei.

Vor drei Wochen hatte US-Präsident Clinton eine härtere Gangart gegen Schlepper angekündigt, die illegal Flüchtlinge in die USA bringen. Ziel ist es, daß das UN- Hochkommissariat für Flüchtlinge die Asylanträge der Chinesen in Mexiko bearbeitet und die Verfahrenszeit dadurch abgekürzt wird. Die Bearbeitung von Asylanträgen kann in den USA Jahre dauern. Nach Schätzungen der US-Behörden kommen jedes Jahr rund 100.000 Menschen aus China illegal in die USA. Die Schlepper benutzen in jüngster Zeit eher Schiffe als Flugzeuge, da der Seeweg ihnen einen höheren Profit ermöglicht. Die Flüchtlinge zahlen rund 25.000 Dollar für die Fahrt in die USA.