Die Sache der Frauen ein Stück vorangebracht

■ betr.: "Frau, Freude, Eierkuchen", taz vom 5.7.93

betr.: „Frau, Freude, Eierkuchen“, taz vom 5.7.93

Offensichtlich hat es in Düsseldorf zwei Frauenmessen zur gleichen Zeit gegeben. Denn auf der top '93, auf der wir waren, hat sich etwas anderes abgespielt als auf jener Messe, auf der sich Christine Berger umgetan hat.

Wir haben selbstbewußte Frauen – junge und ältere – gesehen, die sich einmischten in die vielen Diskussionen, sich engagierten und gekommen waren, um sich gezielt zu informieren: über Aus-, Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten, Persönlichkeitsbildung und gesellschaftliche Themen. Christine Berger dagegen muß in anderen Veranstaltungen gewesen sein, in solchen, in denen mehr „Schein als Sein“ brillierte und eine „Leistungsschau“, wie sie bei „Kaninchenzüchtervereinen beliebt ist“, im Vordergrund stand.

Auf „ihrer“ Messe waren 300 Ausstellerinnen und Aussteller, auf „unserer“ 371.

Wir haben auf der top '93 eine gelungene Mischung aus Information, Kultur, Beratungen und Weiterbildungsseminaren, auch bunten Verkaufsständen vorgefunden, sie schien nur auf einer Kirmes („wo es etwas zu gewinnen gibt und auch die beliebten Kleinen mit Luftballons versorgt werden“) gewesen zu sein. Die Besucherinnen, die sie befragt hat, waren unzufrieden. Eine repräsentative Umfrage der Messe Düsseldorf besagt jedoch das Gegenteil. Danach waren sämtliche Ausstellerinnen und Aussteller ebenso wie die Besucherinnen höchst zufrieden. Die meisten wollen sogar auf der nächsten top (95) wieder dabeisein – wohl weil die top ein gelungener Beitrag war, den Frauen Mut und Frauenförderung zum Thema zu machen.

Die „taz-top“ ignoriert die vielen Leistungen, die Frauen auf der „richtigen“ top gezeigt haben. Und „Frauen machen Messe und Kongreß“ hatte Signalwirkung für die Öffentlichkeit, hat die Sache der Frauen ein Stück vorangebracht. Schade, daß die „taz-top“ so eine Pleite war, die Frauen nur entmutigen kann. Gudula Bertram, NRW-

Gleichstellungsministerium,

Anne Cammerer,

NRW-Umweltministerium