: Indien: Kein Geld für Fachzeitschriften
Berlin (taz) – Obwohl die Zahl der Wissenschaftsmagazine Jahr für Jahr steigt, verschlechtert sich für immer mehr ForscherInnen in der Dritten Welt die Möglichkeit, an die neuesten Forschungsergebnisse heranzukommen. Aufgrund fehlender Finanzierungsmöglichkeiten sind viele wissenschaftliche Bibliotheken gezwungen, ausländische Fachzeitschriften abzubestellen. Bezogen indische Bibliotheken vor zehn Jahren noch insgesamt 22.000 ausländische Fachzeitschriften, so sind es einem Bericht von nature zufolge heute nur noch 9.500.
Um hier Abhilfe zu schaffen, schließen sich die indischen Bibliotheken jetzt zu lokalen Computer- Netzwerken zusammen. Die Netzwerk-Mitglieder senden sich gegenseitig die Inhaltsangaben von den Zeitschriften zu und verschicken dann auf Anfrage innerhalb von 48 Stunden Fotokopien von bestellten Fachaufsätzen. Allein in Madras, wo im vergangenen Monat das erste Netzwerk seine Arbeit aufnahm, können so rund 350.000 Mark eingespart werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen