Prima Klima: In den USA und Indien Flutkatastrophen

■ Bald 200 Tote durch extreme Wetterlagen

Neu-Delhi/Washington (AFP) – Sintflutartiger Monsunregen führte in großen Teilen Indiens zu Überschwemmungen, denen mindestens 134 Menschen zum Opfer fielen. Zahlreiche Häuser wurden von den Wassermassen zerstört, in vielen Gebieten Straßen und Eisenbahnstrecken beschädigt. Im nördlichen Bundesstaat Punjab wurden als Folge der stärksten Regenfälle seit zwanzig Jahren die 400.000-Einwohner-Stadt Patiala fast völlig überflutet und mehr als tausend Dörfer überschwemmt.

Auch in weiten Teilen der USA herrscht weiterhin Wetter-Notstand. Während die Hitzewelle, welche die Ostküste mit Temperaturen von um die 40 Grad Celsius heimsucht, allein in Philadelphia 17 Todesopfer gefordert hat, sind durch die Überschwemmungen im Süden 250.000 Menschen im US-Bundesstaat Iowa von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten worden. Die Wasserfluten des Raccoon überwanden die 4,5 Meter hohen Dämme des Wasserwerkes Des Moines und verschmutzten den Wasservorrat. Die Nationalgarde brachte Trinkwasservorräte aus den Bundesstaaten Omaha und Nebraska.

Der Mississippi überflutete ebenfalls weiteres Ackerland und Wohngebiete. Bislang ertranken 17 Menschen, die Schäden wurden von offizieller Seite auf mehr als zwei Milliarden Dollar geschätzt. 20.000 Menschen mußten ihre Häuser verlassen. Die Wetterexperten erwarteten wegen eines extrem stabilen Hochs weitere Niederschläge. Vize-Präsident Alan Gore gab bekannt, daß weitere Gebiete des Bundesstaates Missouri in die Katastrophengebiete eingeschlossen wurden, die schon Überschwemmungsregionen in Wisconsin, Minnesota, Iowa und Illinois umfassen.

Die Gefahren entlang des Missisippi und seiner Nebenflüße sind derweil noch nicht gebannt. In vielen Ortschaften werden kostenlose Typhus-Impfungen angeboten. Neben der Nationalgarde arbeiten auch immer mehr freiwillige Helfer aus den ganzen USA fieberhaft daran, die Wassermassen unter Kontrolle zu halten.