Lokalkoloratur

Manche sind ja schon auf Selbstverständliches stolz. Die Bundesbahndirektion Hamburg zum Beispiel darauf, daß sie nun erstmalig eine Frauenbeauftragte hat. Die heißt Sabine Huth-Müncheberg, ist 39 Jahre alt, bislang leitende Medizinisch-Technische Assistentin, seit 15 Jahren gewerkschaftlich aktiv und „kennt berufliche frauenspezifische Probleme auch aus eigener Anschauung als verheiratete Frau und Mutter einer fünfjährigen Tochter“. Reichlich Qualifikationen also für Frau H.-M., die sich vordringlich darum kümmern will, daß Frauen künftig auch in den Bereichen vertreten sind, in denen sie heute noch unterrepräsentiert sind. Das gilt, wen wundert's, insbesondere für die technischen Abteilungen. Außerdem will sie sich dafür einsetzen, daß „Fortbildungen auch für Teilzeitbeschäftigte und Beschäftigte mit Familienpflichten terminiert und gestaltet werden“. Bei der Bahndirektion Hamburg, zuständig für Schleswig-Hol-stein, Hamburg und das nördliche Niedersachsen, sind 8,8 Prozent der insgesamt 20.781 Beschäftigten Frauen; demzufolge dürfte es völlig ausreichend sein, daß der neuen Frauenbeauftragten nur eine halbe Stelle zugebilligt wurde. smv