USA: Rechte planten Mordanschlag

Los Angeles (dpa/taz) – Agenten des FBI haben in Los Angeles ein Mordkomplott weißer Rechtsradikaler aufgedeckt, das Hunderte von Menschenleben hätte kosten können. Ziele der geplanten Anschläge waren eine Kirchengemeinde in L.A. mit fast ausschließlich schwarzen Gläubigen sowie der Afroamerikaner Rodney King. Wie das FBI mitteilte, wurden am Donnerstag sechs Mitglieder der extremistischen Organisationen Church of the Creator und White Aryan Resistance festgenommen. Die Polizei hatte vor rund 15 Monaten in beide Vereinigungen Agenten eingeschleust. Die Rechtsradikalen sollen geplant haben, die Gläubigen der First African Methodist Episcopal Church (First AME) während eines Gottesdienstes „zusammenzuschießen“ und die Kirche in die Luft zu sprengen. AME gehört zu den angesehensten Kirchengemeinden in Los Angeles. Zu den Mitgliedern zählen zahlreiche Prominente wie z.B. der Talkshowmaster Arsenio Hall. Die Kirche war nach den Rassenunruhen in L.A. im Frühjahr 1992 über die USA hinaus bekanntgeworden. Führende Mitglieder der Gemeinde mit Reverend Cecil Murray an der Spitze hatten sich intensiv für eine Aussöhnung zwischen Schwarzen und Weißen eingesetzt. Die Unruhen waren nach den Freisprüchen für vier weiße Polizisten ausgelöst worden, die den Schwarzen Rodney King zusammengeschlagen hatten. King sagte, er fühle sich „niemals sicher“. Er hoffe aber, daß die Festnahmen es ihm und seiner Familie erlauben würden, „diese Sache hinter uns zu bringen“. King und die Gemeinde waren im April über die Attentatspläne unterrichtet und seither bewacht worden.