Müde Krieger

■ "Armyx of Lovers" enttäuschtne in den Schönen Aussichten

Miese Aussicht im Cafe Schöne Aussichten. Ein Hamburger Plärrsender hat in Kollaboration mit zwei Plattenfirmen zur „Lovers Night“ mit den schwedischen Disco-Trashern Army of Lovers in das Etablissement in Planten und Blomen geladen. Szenepack und viele, durch Verlosungsaktionen gelockte Gabis und Uschis quälen sich schon beim Eingang durch das, was in der Einladung großspurig als „üppiges Lovers Night Dekor“ angekündigt wurde, sich allerdings als ziemlich profane und beengende Plastikplanen herausstellt. Bei O-Saft für 5,50 Mark und Cappucchino für 6 Mark steht erst einmal Warten auf der Festfolge des Abends der Liebenden. Etwa eine Stunde nach dem Einlaß passiert endlich etwas auf der Bühne. Schmuse-Rap-Soul plärrt aus den Lautsprechern. „Sir Prize“ muß die ebenerdige Bühne auf der Terrasse betreten haben, das ist zumindest einer Ansage zu entnehmen. Blitzlichtgewitter. Zu sehen indes nichts, außer einem roten Hut – die Sicht ist selbst für großgewachsene Zuschauer versperrt. Ein weiteres Getränk, ein Bier für 6 Mark. Genauso mies dann die Aussicht bei der Modeschau von Bitch-Fashion. Visuell muß man sich mit den besagten Uschis, Gabis, Dieters und Karl-Heinzen begnügen, die artig mitgrooven. Noch einmal gibt es das Vollplayback einer Band zu hören, die Bare-naked Ladies – ob der ebenerdigen Bühne undsoweiter ist es auch hier unmöglich zu sagen, ob sich zumindest der Name nicht auch Schummelpackung ist. Die Zeit bis zum Auftritt der Army of Lovers ist überstanden. OK-Radio-DJ und Rapper Rod D. verkündet den Auftritt. Die Party gegen das Sommerloch könnte steigen. Die Hits des schwedischen Quartetts schallen aus den Lautsprechern, live von CD. Zu sehen: wiederum nichts. Nach vier Stücken für den Chronisten und das Publikum die Erlösung von den Niederungen des Sommerlochs, noch ein kleiner Small-Talk der Army mit dem OK-Radio-DJ und es ist vorbei

kader/gag