Psychologie-Institute der FU werden fusioniert

■ Der Akademische Senat will das umstrittene Psychologische Institut eingliedern

Das Psychologische Institut (PI) der Freien Universität (FU) soll am 1. April 1994 in das Institut für Psychologie (IfP) eingegliedert werden. Mit dieser Entscheidung, die vom Akademischen Senat (AS) der FU bereits vergangene Woche gefällt wurde, wird nunmehr ein Schlußstrich unter den jahrelangen Streit um die Psychologie-Institute gezogen. Endgültig wird darüber allerdings im Dezember das Kuratorium der Uni befinden. Lange hatten viele PI-Angehörige dafür gekämpft, daß ihr im Fachbereich „Philosophie und Sozialwissenschaften I“ angesiedeltes Institut erhalten bleibt und nicht den Erziehungswissenschaftlern zugeschlagen wird, zu dem das IfP gehört. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, war das PI mehrere Tage lang im Juni von Studenten besetzt worden.

Das jetzt vom AS verabschiedete Kompromiß-Papier enthält Garantien für Essentials des PI wie das Tutorinnen-Modell und eine Wissenschaftliche Einrichtung für Kritische Psychologie. Der in der Diskussion noch veränderte Entwurf von FU-Präsident Johann Wilhelm Gerlach und seinem Vize Werner Väth stand in der Endabstimmung einem konservativen Vorschlag gegenüber, der einen Zusammenschluß ohne Garantien für das PI vorsah. Angesichts des Übergewichts der Erziehungswissenschaften in einem vereinten Fachbereich mochte sich jedoch niemand zu einer Enthaltung entschließen. So wurde schließlich der Vorschlag aus dem Präsidialamt mit 14 gegen 11 Stimmen gebilligt.

„Das ist ein totaler Kompromiß, überhaupt nicht das, was wir erreichen wollten“, meinte Barbara Fried von der Fachschaftsinitiative des PI. Ob auch im Kuratorium, in dem Mitglieder des Berliner Senats vertreten sind, der Kompromiß akzeptiert wird, hängt voraussichtlich von den Empfehlungen einer Kommission ab, die die näheren Modalitäten der Fusion ausarbeiten soll. Der Akademische Senat bewilligte bereits großzügig eine viertelparitätische Besetzung. Die Kommission steht unter Zeitdruck: Da die Ergebnisse bis Mitte November vorliegen sollen, wird mit den Beratungen schon in den Semesterferien begonnen. „Wir werden noch kämpfen und hart arbeiten müssen“, war nach der Abstimmung von vielen PI-Studenten zu hören. Matthias Fink